culk stadtwerkstatt linz
Foto: Christoph Leeb

Culk: Zwischen Eisenkleid und Hedonie

Sie zählen wohl zu den entdeckenswertesten Bands des Landes: Culk. Die Formation rund um Sophie Löw ist aktuell mit ihrem dritten Album „Generation Maximum“ unterwegs und machte am Samstag auch in der Stadtwerkstatt Linz Halt. Support kam von den Laundromat Chicks.

Eins vorweg: etwas größer hätte der Zuspruch an diesem Samstagabend in der Stadtwerkstatt Linz durchaus sein dürfen. Culk und die Supportband Laundromat Chicks hätten es sich mehr als verdient gehabt. Letztere haben mit „Lightining Trails“ heuer nach „Troubles“ ihr zweites Album veröffentlicht. Auch mit Substitut an diesem Abend ein wohltuender Opener, die Indie-Rock mit ein paar Surf-Elementen paart und damit mehr als Spaß macht. Zugegeben: mit einer größeren Crowd hätte das sicher noch mehr Eindruck hinterlassen. Potenzial ist definitiv noch vorhanden, und vielleicht funktioniert das an einem nicht-tristen Dezembertag dann auch noch besser.

Culk: angekommen in der generation Maximum

Culk wiederum sind seit 2017 sicher mit eine der spannendsten Band des Landes. Nach dem gleichnamigen Debutalbum und der 2020er-Platte „Zerstreuen über euch“ ist mit „Generation Maximum“ das dritte Album erschienen. Thematisch wird hier die Verletzlichkeit („Eisenkleid“), Hedonie („Willkommen in der Hedonie“) oder die Suche nach einer neuen „Ode an die Freude“ verarbeitet. Textlich sowieso mit das Stärkste, was dieses Land aktuell in der heimischen Musikwelt zu bieten hat. Mit Sophie Löws unverwechselbarem Gesang wird hier eine Klangwelt geschaffen, die wie gemalt für Träume, Sehnsucht und Schmerz scheint.

Leider mit ein paar Längen zwischendurch an diesem Abend. Das dürfte zumindest ein Teil des Publikums gefunden haben. Der Funke war nämlich leider nicht ganz auf alle Anwesenden übergesprungen. Unverständlich, wie wir finden. Denn hierzulande erzählt keine Band derart verwogen ihre Geschichten, wie Culk es tun. Post-Punk-Einflüsse tun da ihr Übriges dazu. Für Fans: grandios, oder wie eine Konzertbesucherin meinte: „die Band hat mich richtig abgeholt“. Für andere: entdeckenswert, vielleicht bei zumindest einem weiteren Culk-Konzert.

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.