Molden & Seiler: die zwidan Zwa
Am 5. Juli 2024 betraten Ernst Molden und Christopher Seiler, auch bekannt als Die zwidan Zwa, erstmals gemeinsam die Frischluft-Bühne des Posthofs in Linz. Und eröffneten ein beeindruckendes und unvergleichliches Musikerlebnis.
Mit einer gelungenen Mischung aus Ernsthaftigkeit und typischem Wiener Schmäh begeisterten sie das Publikum. Durch ihre finsteren Blicke und die nachdenklichen Lieder schaffen sie eine ganz besondere Atmosphäre. Etwa I Drink von Mary Gauthier, Ich lieb dich überhaupt nicht mehr von Udo Lindenberg und The Weeping Song von Nick Cave. Doch sobald das erste Dosenbier geöffnet wird, huscht auch ein Lächeln über die Gesichter der Musiker.
Molden und Seiler zelebrierten sichtlich die Kunst, traurige Lieder im breiten Wiener Dialekt zu interpretieren. Ihre Darbietungen, darunter In The Jailhouse Now, das in En Hefn Drin verwandelt wird, erwecken den tiefsten Südstaaten-Sound der USA zum Leben. Besonders der emotionale Song A Schritt vire (zwa Schritt zruck) rührte einige vom Publikum zu Tränen.
Herausragendes Begleitorchester
Ein herausragendes Frauenorchester begleitet das Duo. Sibylle Kefer an Gitarre und Altflöte, Maria Petrova an Schlagzeug und Percussion sowie Marlene Lacherstorfer am Bass. Zusammen schufen sie eine lockere und unaufdringliche akustische Kulisse. Eine, die Molden und Seiler ermöglicht, ihre Geschichten genüsslich zu entfalten.
In nur anderthalb Tagen entstand ihr Album de zwidan zwa, das trotz des Wiener Dialekts authentischer klingt als viele überstilisierte US-Produktionen. Das Konzert war ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass die Verschmelzung von Wiener Dialekt und amerikanischer Musik mühelos gelingen kann. Ein Abend voller Emotionen und musikalischer Perfektion, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.