Brant Bjork: Willkommen in der Wüstensauna
Brant Bjork und sein Trio machten am letzten Julisonntag Halt an der schönen blauen Donau, um den Stadtwerkstatt-Saal auf Aufguss-Temperatur zu bringen. Fazit: Desert Rock funktioniert auch bei Luftfeuchtigkeit jenseits der 80 Prozent.
„Brother Brant“ hat über ein Vierteljahrhundert im Epizentrum des kalifornischen Desert-Rock verbracht. Von seinen Anfängen als Schlagzeuger und Komponist auf den legendären frühen Alben von Kyuss, über seine Zeit bei Fu Manchu von 1994 bis 2001, bis hin zu seiner Solokarriere als Sänger, Gitarrist und Bandleader, hat er eine beeindruckende Karriere hingelegt. In den letzten 20 Jahren hat er nicht nur seine eigene Plattenfirma gegründet, sondern auch zahlreiche Nebenprojekte ins Leben gerufen.
Zurück ins Jahr 2024
Mit Ryan Güt am Schlagzeug und dem alten Freund und Desert-Rock-Pionier Mario Lalli am Bass steht nun also das Brant Bjork Trio in der Stadtwerkstatt auf der Bühne. Sonntag. Kurz nach 21 Uhr. Keine Vorband. Gemütlich auf die Bühne schlendern, ein paar Minuten am Amp rumfummeln, dann geht es los – und wie! Hier werden keine großen Worte verloren, hier wird einfach 1 1/2 Stunden nur abgeliefert. Too Many Chiefs, Not Enough Indians, Somewhere Some Woman, Low Desert Punk – alles dabei. Mit Backin‘ The Daze und Coming Down The Mountain gibts auch schon Appetizer für das kommende Album zu hören.
Abgebrüht und mega groovend spielt man sich durch den mittlerweile 25-Jahre umfassenden Backkatalog von Brant und lässt dabei wenige Wünsche offen. Alleine Mario Lalli bei der Arbeit zuzusehen ist einfach nur eine immense Freude.
FINALES Fazit
Am Ende des Sets ist das Publikum einmal ordentlich durchgekocht, alle sind happy, schnappen sich noch zwei Bier zum Runterkühlen oder investieren das übrige Budget für den Abend, indem sie sich 7 LPs am Merchtisch gönnen. Das hat zumindest die absolute Legende getan, die vor mir in der Schlange stand. Das hat einen Shoutout verdient.
Stonerherz, was willst du mehr?
Foto: Christoph Leeb