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Foto: Christoph Leeb

Leyya: gelungenes Live-Erwachen

„Half Asleep“ heißt die dritte Platte des österreichischen Duos Leyya, das vor gut drei Wochen das Licht der Musikwelt erblickt hat. Am Mittwoch wurde das Werk live im Linzer Posthof präsentiert – und es wurde deutlich, dass Leyya nichts an Live Tauglichkeit eingebüßt haben.

Vor drei Jahren umjubelt verabschiedet (hier zum Rückblick), nun wieder zurück: Leyya. Mit „Half Asleep“ haben sie sich aus dem musikalischen Winterschlaf zurückgemeldet – und ihr erstes „richtiges“ Album zu zweit geschrieben. Ohne Boundaries, ohne Einschränkungen. Zumindest dann, wenn man den Aussagen von Sophie Lindinger im Rahmen des Konzertes im Posthof Linz Glauben schenken darf. Aber der Reihe nach.

oh alien: die entdeckung des Abends

Denn auch der Support ist hier mehr als nur eine Erwähnung wert. Oh alien durften eine gute halbe Stunde lang zeigen, was in ihnen steckt. Die Band aus dem (empfehlenswerten!) Hause der Assim Records ist uns kein komplett unbeschriebenes Blatt mehr, waren sie doch schon im Rahmen der Indieverse-Konzertreihe in der Stadtwerkstatt zu sehen. Und was soll man sagen? Da wird noch mehr kommen als es auf dem Debutalbum „What We Grow“ ohnehin schon tut. „Shining“, „Cosmic“, das ohrwurmtaugliche „Volcanoes And Seaweed“ – gepaart mit einer unverwechselbaren Stimme einen Abstecher wert. Für Indie-Fans: Platte kaufen!

Leyya: endlich wieder da

Gekommen waren die knapp 400 Leute an diesem Abend aber dann doch wegen Leyya, und auch das beim Support noch bestehende „Verlegenheitsloch“ in den ersten Publikumsreihen wurde schnell geschlossen. Kein Wunder, waren Leyya doch vor ihrer freiwilligen Pause einer der gefragtesten Acts des Landes. Sophie Lindinger und Marco Kleebauer sind mit „Half Asleep“ (hier zum Review) nun wieder als Leyya auf den Stages dieser Welt zurück. Umso umjubelter auch ihr Auftritt im Posthof, wo die Setlist wenige Wünsche offenließ. Deutlich wurden die Einflüsse von Depression, Struggles und Selbstzweifeln („I Don’t Hug So Well“, das wunderbare Duo „I’ve Been Down“ und „Half Asleep“). Bekannte Nummern wie „Zoo“ und „Superego“ zum Schluss des regulären Sets dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ausgeklügelte Sounds wie das Duo Leyya sie schaffen auf die Stage zu bringen, ist natürlich auch nicht immer einfach. Zu zweit geht das dann doch nicht. Deswegen dann mit bekannten Gesichtern (Nastasja Ronck von My Ugly Clementine, Aaron Hader von Elis Noa, Marie Schweiger von Oska) als Verstärkung in der Liveband schaffen Leyya es mühelos, das Publikum wieder in ihren Bann zu ziehen. Tosender Applaus zum Schluss mehr als verdient!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.