dArtagnan: Rudern und Trinken
Herzblut heißt das aktuelle sechste Album der Nürnberger Musketier-Rock-Band dArtagnan. Ein Album, das sie am Donnerstag auch nach Linz brachte. Support kam von Storm Seeker.
Es gibt ja so Konzerte, da sieht man dem Wirt hinter der Posthof-Bar das Lächeln von Weitem an. Kein Wunder, ziehen dArtagnan doch ein sehr trinkfestes Publikum an. Ben Metzner und Co stehen für ihr eigenes Genre: Musketier-Rock. Einer für alle, alle für einen – so auch ein bisschen das Motto an diesem Donnerstag im zwar nicht ausverkauften, aber doch ansehnlich gut gefüllten Posthofsaal. Support gabs auch, der den Abend eröffnete. Storm Seeker hieß der, stammt aus dem norddeutschen Neuss und passt ganz gut zu dArtagnan, wie wir finden. Piraten als Genre, mit row row row schon ein Vorbote auf den dArtagnan’schen Workout später, und Nummern wie Set The Sails haben schon Ohrwurmcharakter. Dazu ein sehr sympathischer Auftritt, erstmalig in der hiesigen Alpenrepublik. Gerne wieder, dann vielleicht auch mit mehr als einem halben Stündchen Set-time.
dArtagnan: immer wieder ein Spaß
dArtagnan brauchte man aber natürlich niemandem in diesem Konzertsaal mehr vorzustellen. Spätestens als mit Freiheit & Tod das Set beginnt, haben sie das Publikum, wie es so schön heißt, gecatcht. Es folgen? Eineinhalb Stunden Glückseligkeit für die Anwesenden. Der Fokus liegt natürlich auf der neuen Platte Herzblut, von dem es unter anderem Mosqueteros, Ruf der Freiheit und ganz zum Schuss eine ganz eigene Interpretation von Aviciis Hey Brother zu hören gibt. Klassiker wie Drei Schwarze Reiter, Farewell und Co fehlen natürlich auch nicht. Gerudert wird Mitte des Sets im Saal auch wie kein zweites Mal. Da hätte man schon die eine oder andere Flaute überbrücken können. Dazu eine Bühnenpräsenz der Marke „explosiv“, treues Publikum, glückliche Gesichter zum Schluss, am nächsten Tag der eine oder andere Kopfschmerz. Derjenige dürfte die Frage Was Wollen Wir Trinken eindeutig mit einem „Ja!“ beantwortet haben. Gehört zu dArtagnan halt auch irgendwie dazu, genauso wie ein Konzert, das nicht nur Fans zufrieden stellen dürfte.
Fotos: Christoph Leeb