Foto: Lara Aigner

Chaos & Kuscheltiere: Salò und Hyperdog entfesseln den Posthof

Stimmungsvoll & mitreißend – so lässt sich der Tourstopp von Salò am 11. Dezember 2024 im Posthof beschreiben. Das Konzert war Teil von Salòs „In Hundejahren sind wir lange tot – Tour“ und feierte sein neues Album Problemzone Mensch. Hyperdog sorgte als Support für die perfekte Einstimmung.

Vor dem Saal des Posthofs versammelten sich die Fans, die sich auf einen kontrastreichen Konzertabend freuten. Während nebenan Kabarettgäste einen ruhigeren Abend genossen, wurde es hier zunehmend lauter, bunter und energiegeladener. Schon beim Einlass lag die Vorfreude in der Luft, die mit Beginn der Show ihren Höhepunkt fand.

HYPERDOG – COOL, WILD, STIMMUNGSVOLL

Den Auftakt machte die Linzer Band Hyperdog, welche pünktlich um 20:00 Uhr die Bühne betraten und den Abend mit einer energetischen Performance eröffneten. Ihre Musik zog das Publikum sofort in den Bann. Mit einer Mischung aus kraftvollen Vocals und treibenden Rhythmen schaffte es Hyperdog, die Stimmung im Saal in kürzester Zeit auf den Höhepunkt zu bringen. Zwischen neonfarbenen Lichtern und tanzenden Fans wurde die Bühne zur Spielwiese des experimentellen Sounds. Die Band überzeugte nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz – ein Support, der den Abend perfekt einleitete.

SALÒ – EIN CHAOS AUS EMOTIONEN UND ENERGIE

Um 20:45 Uhr war es Zeit für Salò, die Bühne zu übernehmen – und das tat er mit einem Knall. Umgeben von Kuscheltieren und einem riesigen Teddybär, der prominent in der Bühnenmitte thronte, eröffnete er seine Show. Die Lichtshow, wild und dynamisch, unterstrich die Energie seiner Songs, die irgendwo zwischen Post-Wave, Punk und NDW angesiedelt sind.

Das Publikum wurde Teil der Show, als Salò jemanden aus der Menge auf die Bühne rief, um am Glücksrad zu drehen – der glückliche Gewinner durfte ein Stofftier mit nach Hause nehmen. Der Höhepunkt kam, als der riesige Teddybär in die Menge geworfen wurde und die Fans im Moshpit um ihn tanzten, ihn durch die Luft schleuderten und dabei ausgelassen feierten.

Mit Songs wie „Problemzone Mensch“ und „Apollonia sitzt bei Edeka an der Kassa“ brachte Salò die Themen Lust, Leiden und die Lächerlichkeit des Lebens auf den Punkt. Seine Texte sind gnadenlos ehrlich und entwaffnend, gepaart mit einer frechen und rohen Soundkulisse, die keinen stillstehen ließ.

Zum Abschluss spielte Salò „Männergefühle“, während die Band bereits die Bühne verlassen hatte. Die Menge forderte lautstark eine Zugabe und tanzte noch ausgelassen weiter – doch leider blieb diese aus.

Fazit

Salò und Hyperdog bewiesen, dass sie die perfekte Kombination für einen energiegeladenen Konzertabend sind. Zwischen wildem Tanzen, Mitsingen und dem Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein, verließen die Fans den Posthof erfüllt und mit breitem Grinsen. Draußen, auf dem Raucherplatz, klangen die Highlights des Abends in Gesprächen nach – ein Konzert, das noch lange in Erinnerung bleibt. Warum kann nicht jeder Mittwoch ein Salò-Mittwoch sein?

Text: Lara Aigner
Fotos: Lara Aigner, Ines Mayer