Bilderbuch in London
Foto: Christoph Leeb

Zeitreise und Ekstase: Bilderbuch in London

Ein Abend voller musikalischer Magie: Donkey Kid entführten das Publikum in eine nostalgische Klangwelt, bevor Bilderbuch die Bühne im Londoner The Garage übernahm und mit Hits wie Maschin und Bungalow begeisterte. Intim, mitreißend, und voller Energie – ein Konzert, das Fans nicht vergessen werden.

Ende November fand in der kleinen, aber kultigen Londoner Venue The Garage ein Konzert statt, das für viele deutschsprachige Fans ein besonderes Erlebnis war. Mit Donkey Kid als Support und Bilderbuch als Headliner bot der Abend eine Reise durch verschiedene musikalische Welten – und Jahrzehnte.

Zeitreise im schummrigem Licht

Der Abend begann mit Donkey Kid, eine junge Berliner Band, deren nostalgischer und zugleich zeitloser Sound das Publikum sofort in seinen Bann zog. Unter dem schummrigen Licht der Bühne schuf er die perfekte Atmosphäre für die nachfolgende Hauptband. Die Musik, eine harmonische Mischung aus Jimi-Hendrix-inspirierten Gitarren, glänzenden Synthies und 80er-New-Romantic-Einflüssen, führte zu einer träumerischen Stimmung im Saal. Besonders die Single „Deep Blue“ zeigte, warum Donkey Kid in der Indie-Szene gerade für Furore sorgen. Die Detailverliebtheit und das organische Zusammenspiel der Instrumente machten den Auftritt zu einem Highlight. Wer sich selbst ein Bild von der Band machen möchte, hat am 10. Dezember 2024 im Flucc in Wien eine Chance.

Bilderbuch: Extravaganz und Euphorie

Nach einer kurzen Umbaupause betraten Bilderbuch die Bühne, und die Stimmung im Saal erreichte ihren Höhepunkt. Die Band aus Oberösterreich, die sich in den letzten Jahren einen Ruf als innovative Größe der Rock- und Popmusik erarbeitet hat, lieferte eine Show, die zugleich glamourös und energetisch war. Mit Songs wie Maschin, Bungalow und Checkpoint begeisterten sie das textsichere Publikum. The Garage verwandelte sich an dem Abend in eine kleine deutsch-österreichische Insel inmitten von Londons.

Maurice Ernst und seine Bandkollegen präsentierten sich in Bestform, spielten jedoch auch mit langen instrumentalen Passagen, die Raum für ihre Virtuosität ließen. Kritische Stimmen aus dem Publikum meinten zwar, dass man die eine oder andere Minute der Solos lieber für ein oder zwei zusätzliche Songs hätte nutzen können, doch die meisten waren schlichtweg begeistert.

Auch wenn wir heuer bereits am Rock im Dorf Festival das Vergnügen hatten, Bilderbuch live zu erleben, lassen sich die beiden Shows nicht miteinander vergleichen. In Kirchdorf feierte die Band ein Homecoming und in London feierten sie sich selbst.

Ein besonderer Moment für die Fans

Die Intimität der Location, die knapp 600 Menschen fasst, machte das Konzert zu einem besonderen Erlebnis. In solch kleinem Rahmen Bilderbuch live zu erleben, wird wohl so schnell nicht wieder möglich sein. Von bekannten Gesichtern, die aus der österreichischen Community Londons stammten, bis hin zu neugierigen Einheimischen war das Publikum bunt gemischt. Doch eins einte alle: die Begeisterung für die außergewöhnliche Musik der beiden Acts.

Fazit

Dieser Abend war ein Gesamtkunstwerk, das zeigte, wie vielseitig und inspirierend Musik sein kann. Donkey Kid bewiesen, dass sie ein aufstrebendes Talent sind, während Bilderbuch erneut ihre Position als Ausnahmeband bestätigten. Ein Konzert, das man so schnell nicht vergisst.

Fotos: Christoph Leeb

Konzerte - Filme - Bücher - Musik - Kunst // Sozialarbeiterin - Veranstalterin - Redakteurin - Fotografin