Jah Lil: Join The Family
Conscious Reggae am Donnerstag: Jah Lil beehrte die Stadtwerkstatt Linz. Ein Abend im Zeichen von Roots, Righteousness – und polizeibedingter Verzögerung.
Nun, der Geduldsfaden der Konzertbesucher:innen an diesem Donnerstagabend in der Stadtwerkstatt wurde gehörig auf die Probe gestellt. Um 20 Uhr advertiert ist man die eine oder andere Minute Verzögerung dann eh schon gewohnt. Es wurden dann aber zwei Stunden daraus, bis Jarome Adrian Smith alias Jah Lil samt Band die Stage der Stadtwerkstatt betrat. Grund dafür? Eine dann doch überlange Polizeikontrolle am deutschen Eck, die die Anreise der Travelparty gehörig verzögerte.
Jah Lil: Von Kingston nach Linz
Jah Lil ließ sich an diesem Donnerstag aber nicht davon beeindrucken. Auch davon nicht, dass die Crowd in der Stadtwerkstatt gerne eine größere gewesen sein durfte. Macht aber nichts – you’re family, so Jah Lil. Und meint das wörtlich, wenn er seine Messages ins Publikum bringt. Der Artist aus Kingston, Jamaica hat die Themen von Roots & Conscious Reggae verinnerlicht. Can a Man Cry – das fragt Jah Lil nicht nur an diesem Abend das Publikum, sondern auch in seinem aktuellen gleichnamigen Album. Eine Frage, die nicht nur er spontan mit einem Ja beanwortet. Stilistisch samt bestens aufgelegter Backing Band erfindet er das musikalische Rad nicht unbedingt neu im Reggae, verinnerlicht dessen Tugenden aber. Die Stimme durchaus unverwechselbar, die Bühnenperformance eher schon der Marke „hat einige Konzerte auf dem Buckel“ gleichend. Zugaben? Natürlich, denn wenn man sich schon an einem kalten Donnerstag in ein Jah Lil-Konzert begibt, dann möchte man auch die Full Experience haben. Above Water und Currency Called Time sind aber dann doch die Nummern, die am längsten im Gedächtnis bleiben. Ein Reggae-Konzert der guten Sorte, von dem es gerne mehr geben dürfte. Vielleicht ja bald wieder in der Stadtwerkstatt im Rahmen der Urban Affairs-Konzertreihe! Bis dahin erfreuen wir uns weiterhin an seinem Album!
Foto: Christoph Leeb
