My Best of 2011 – Music

Das Jahr geht zu Ende, also ist der Zeit für die verschiedensten Jahresrückblicke gekommen. Ich mache da keine Ausnahme und hänge mich da unverfroren an – meine persönlichen Top5-Alben und Konzertbesuche dieses Jahres. Die Wahl war schwierig, um nicht zusagen fast unmöglich. Aber lest selbst!

 Platz 5: Incubus – „If Not Now, When“

Zugegeben, dieses Album müsste eigentlich außer Konkurrenz laufen und ist nur deshalb „nur“ auf Platz 5 gelandet, um etwaigen Groupie-Vorwürfen (nicht ganz unberechtigt ;)) vorzubeugen. Zu lange hats gedauert, bis die Truppe um Brandon Boyd und Mike Einziger wieder ein Album herausbrachten. Mit „If not now, when“ haben sie dabei aber ganz meinen Geschmack getroffen – „Isadore“, „Adolescents“ und die Singleauskopplung „Promises, Promises“ sind auch nach zigfachem Hören noch immer in meiner Standardplaylist. Da verzeihe ich ihnen sogar, dass sie mein fotografisches Konzerthighlight in München und Wien abgesagt haben.

Platz 4: Kasabian – „Velociraptor“

Wie? Was? Kasabian? Die Truppe aus Leicester, deren neuestes Album nicht unbedingt überall Begeisterung auslöste? Kurze Antwort: Ja, genau die. Das Album ist genau das Richtige für mich, um nach einem 12-Stunden-Tag wieder runterzukommen – meine Nachbarn werden es deswegen hassen. Anspieltipps sind für mich auch hier der Titeltrack „Days are Forgotten“ sowie „Man of simple pleasures“ und „Neon Neon“. Außerdem bin ich erst durch sie auf meinen Unsigned-Geheimtipp „The Screening“ gekommen, die ebenfalls aus Leicester kommen. Dummerweise habe ich ihr Live-Konzert krankheitshalber verpasst.

Platz 3: Scott Matthew „Gallantry’s Favorite Son“

Kommen wir nun zu einem der Konzerte, die bei mir Gänsehautstimmung ausgelöst haben: Scott Matthew. Der spielte nämlich im Linzer Posthof ein Sitzplatzkonzert – etwas, das bei mir schon im Vorhinein starkes Bauchweh verursacht. Scott Matthew aber bewies das Gegenteil: erstens war er im Interview mehr als sympathisch, zweitens spielte er eine meiner Lieblings-Acoustic-Sessions, und das Konzert war noch besser. Auf Kriegsfuß mit der Kirche – zumindest was die Songtitel angeht – und eine Mischung aus Ironie und Melancholie ließen keine Wünsche offen. Das Album ist nebenbei auch hörenswert und läuft bei mir immer dann, wenns mir nicht so gut geht. „Duet“, „The Wonder Of Falling In Love“ und „Buried Alive“ sind auch in der Feel-Bad-Standardplaylist gelandet.

Platz 2: Thees Uhlmann – „Thees Uhlmann“

Nun zu dem Album, das wohl die gesamte subtext.at-Musikcrew in ihre Herzen geschlossen hat – Thees Uhlmann. Der Hamburger  schaffte es bei mir, Deutsche Artists abseits von Wizo und Ärzten wieder salonfähig zu machen. „Vom Delta bis zur Quelle“, „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“, und „Römer am Ende Roms“ sind hier meine Favoriten. Beim Konzert in Linz trat er „leider“ nur als Support von den Beatsteaks auf – nächstes Mal möchte ich ihn bitte als Headliner sehen :)!

Platz 1: Edwyn Collins – „Losing Sleep“

Platz 1 geht an ein Album, das eigentlich schon im September 2010 erschienen ist. Und wohl aufgrund des sentimentalsten Konzertmomentes dieses Jahres – und wahrscheinlich meines bisherigen Konzertwerdeganges – an Edwyn Collins. Der ging nämlich mit seinem neuen Album „Losing Sleep“ auf Tour. Soweit nichts Besonderes. Außer dass dieses Album entstanden ist, nachdem Collins bereits zwei Schlaganfälle überwunden hatte. Doch nicht nur aus dieser tragischen Tatsache heraus hat das Album bei mir einiges bewegt – „Humble“, „Do it Again“, „All My Days“ und nicht zuletzt „Searching For The Truth“ sind dauerhaft hängengeblieben und haben mich durch das Jahr begleitet. Und jeder, der bei einem Livekonzert als Zugabe „Home Again“ gehört hat, wird verstehen, warum dies der musikalische Moment des Jahres für mich ist. Alle anderen können sich trotzdem ein sehr gutes Album dabei anhören ;)!

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.