Atomic Stereo: Es gibt keinen österreichischen Musiker außer W. A. Mozart, der es geschafft hat

Einen Monat ist es nun schon her, seit die oberösterreichische Band im Ann&Pat zu Gast war. Wir blicken nun auf ein durchaus aufschlussreiches Interview mit den vier Bandmitgliedern, aka Bernd, James, Popp und Fa, zurück.

James: Pssst. Okay, es fängt an.

subtext.at: Jeder von euch vier soll eure Band bitte mit einem Satz beschreiben.
James: Wir sind irrsinnig aufregend.
Popp: Wir sind irrsinnig laut.
Bernd: Wir sind irrsinnig sexy.
Fa: Wir sind irrsinnig schnell.

subtext.at: Wie kam es dazu, dass sich in Kirchdorf/Krems ein Künstlerkollektiv mit dem Namen Kugellichtkollektiv zusammengeschlossen hat?
Fa: In unserem Freundeskreis haben sich im Laufe der Jahre einige Bands gegründet und wir haben viele Freunde und Bekannte, die Musik machen. So dachten wir uns, warum so alleine unterwegs sein. Wir gaben uns einen gemeinsamen Namen und versuchten etwas weiterzubringen und Konzerte zu spielen; wir haben zum Beispiel auch einen Sampler herausgebracht. Für die Zukunft haben wir schon einige Pläne und „schau ma moi“, wie sich das weiterentwickelt.

subtext.at: Wie läuft das bei euch ab? Könnt ihr einen kurzen Einblick geben?
Fa: Also, wir haben Weihnachtsfeiern …
Bernd: … und Sitzungen, wo wir die Weihnachtsfeiern planen.
James: Also das Kugellichtkollektiv ist eher so ein offenes Ding, wo keiner zu etwas verpflichtet wird. Zum Beispiel wird nicht gesagt, du musst jetzt für die Nintendos einen Gig organisieren, sondern es ist alles freiwillig. Aber wenn jetzt die Nintendos uns z. B. ins Ann&Pat mitnehmen, dann können sie sich sicher sein, dass wir sie auch irgendwohin mitnehmen werden. Es basiert auf freundschaftlicher Basis und geht nicht rein, um die Konzerte, sondern auch um gemeinsame Jam-Sessions, Equipment und Bandmitglieder auszuborgen, Tipps und Tricks auszutauschen, was beispielsweise Bookings anbelangt.

subtext.at: Wie seht ihr eure Chancen euch in ganz Österreich einen Namen zu machen?
Bernd: Ich glaube zu diesem Zeitpunkt macht man sich über so etwas keine Gedanken. Man rechnet sich eventuell die Chancen aus, wie schnell es gehen kann, berühmt zu werden oder einfach nur, wie schnell es gehen kann, ein erstes Konzert spielen zu dürfen, je nachdem, an welchen Maßstäben man sich misst.

subtext.at: Würdet ihr sagen, dass ihr es in Oberösterreich schon geschafft habt?
Popp:
Man muss diesen Ausdruck für sich selbst definieren. Ich persönlich mache mir über dieses Thema keine Gedanken, denn es war immer und ist einfach ein Hobby. Es macht mir Spaß und ist ein Ausgleich dazu, was ich sonst mache. Wann es so bleibt, ist es super und wenn es besser wird, ist es auch super. Außerdem glaube ich, dass es keinen österreichischen Musiker, außer Wolfgang Amadeus Mozart, gibt, der es wirklich geschafft hat.

subtext.at: Würdet ihr eure Musik gerne auf Ö3hören?
Bernd:
Es wäre bestimmt nicht schlecht, denn das erschließt eine weite Hörerschaft. Das Problem dabei ist, dass man keinen Einfluss hat, wo man die Musik hört und wer bereit ist, unsere Musik zu spielen. Aber es würde auf jeden Fall unserer Band helfen, denn eine breitere Masse würde so unsere Musik hören.
Fa:
Vor allem in Österreich ist es so: Entweder du hörst FM4 oder du hörst Ö3. In Deutschland wird nicht so differenziert. Da werden die alternativen Sachen nicht nur auf „FMGermany“ gespielt und die Mainstream-Musik auf „Germany3“. Auf dieses Thema bezogen, ist Österreich in einer besonderen Situation.
Bernd: Es ist auch so, dass viele Bands über FM4 zu Ö3 kommen, siehe Foster The People.

subtext.at: Ihr habt bis jetzt eine EP herausgebracht. Gibt es 2011 noch etwas von euch zu hören?
James: Das ist ziemlich witzig, denn wir waren gerade erst im Studio und haben eine Single aufgenommen. Wir wissen allerdings noch nicht, ob das Aufgenommene Ende 2011 oder Anfang 2012 zu hören sein wird. Außerdem, wird es ein Video dazu geben …
Fa:
… und es wird wahrscheinlich furchtbar geil werden. (nach kurzer Diskussion, Einigung auf:) Wir möchten das Level der Geilheit steigern.

subtext.at: Was war euer beschissenstes Konzert?
Popp: Mein persönlicher, beschissenster Konzertbesuch war Neigungsgruppe Gewalt, Sex und gute Laune. Es war das einzige Konzert, dass ich je besucht, habe, wo wir nach dem ersten Drittel ins Wirtshaus gefahren sind. Vielleicht hatten wir aber einfach nur eine andere Erwartungshaltung gegenüber dieser Band.
Bernd:
Das beschisstenste Konzert, welches wir selbst gespielt haben, war in Pettenbach. Das Konzert war ziemlich kurzfristig und im Endeffekt sind dann 90 Prozent des Publikums am anderen Ende des Raumes an der Bar gestanden.

subtext.at: Vom Konzert zum Festival: Auf welchem Festival würdet ihr am liebsten spielen?
Bernd: Naja, natürlich würden wir gerne auf allen Festivals spielen. Vielleicht nicht unbedingt am Wacken, aber ja. Mein persönliches Highlight ist nicht direkt ein Festival, sondern ein Fest, nämlich das Seewiesenfest. Das hat eine schöne Atmosphäre und wir waren schon öfters dort.
Fa: Ich würde gerne mal am Poolbar-Festival spielen.
Popp: Ich finde auch das Acoustic Lakeside Festival ziemlich cool.
Aufruf von Fa: Lasst uns spielen, bitte bitte!
James:
Ich glaube die Zeit ist noch nicht reif, …
Bernd: … denn es ist Winter.

subtext.at: Da ja keiner von euch aus Linz ist, eine letzte Frage: Peripherie oder Zentralraum?
Bernd, Popp, James und Fa: Peripherie!

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