Cyberarts 2012

Wie jedes Jahr hat auch das Offene Kulturhaus/OÖ Kulturquartier sich am ARS Electronica Festival beteiligt und die Cyberarts 2012 in ihr Quartier einziehen lassen. Wieder handelt es sich bei den ausgestellten Kunstwerken um die Preisträger bzw. Einreichungen des Prix Ars Electronica und wieder sieht man Computerkunst auf einem Niveau, das man vermutlich nicht für möglich gehalten hätte.

Gewonnen hat die goldene Nica,den Hauptpreis , die „Installation“ namens Memopol-2. Der mit russischen Buchstaben versetze Schriftzug soll das Gerät noch unheimlicher wirken lassen, als es eigentlich so schon ist. An Hand des Lichtbildausweises durchsucht das Gerät das Internet nach dem digitalen Fingerabdruck, den so gut wie jeder von uns im World Wide Web hinterlassen hat. Die Daten werden dann grafisch aufbereitet und auf mehreren Anzeigen präsentiert.
Aber auch weniger „unheimliche“, aber trotzdem beeindruckende Werke sind vertreten. So gibt es einen 3D-Drucker, der als Materialien nur Sonne und Sand benötigt oder eine Nebelwand die beim durchgehen, akkustisch wie eine Glasscheibe zerbricht. Für die Fans elektronischer Spiele gibt es eine kleine Zeitreise durch die Videospielegeschichte. „Game Border“ erstreckt sich über 11 Bildschirme und zehn Konsolen. Jede Konsole vertritt ein anderes Spielprinzip, das an einen Hit der jeweiligen Konsole erinnert (so begegnet man Silent Hill, wie auch den ersten Streetfighter bzw. Tekken – Spielen) und trotzdem handelt es sich bei den Konsolen um ein Spiel bei den man mit seinem Charakter von einem Bildschirm zum nächsten wandert.
Im großen und ganzen ist die diesjährige Cyberarts-Ausstellung wieder ein Erfolg, den man jeden Technik-Interessierten empfehlen kann, auch wenn die Ausstellung, die dieses Jahr nicht in die dunklen Gänge der Parkgarage entführt, kleiner wirkt. Das Einzige was man wirklich bemängeln könnte, ist dass es wie jedes Jahr nur zwei doppelseitig-bedruckte A4-Seiten mit Bauplänen, als Beschreibung gibt und die meisten Kunstwerke trotz Videos nicht selbsterklärend sind.
Trotzdem gilt, wer Technik-interessiert ist und noch nicht dort war, für den könnte sich ein Besuch lohnen, der sollte sich aber auch beeilen, denn die Cyberartsaustellung geht nur noch bis 6. Oktober.

www.ok-centrum.at
www.aec.at


Fotos: a_kep

Filmstudent an der Zürcher Hochschule der Künste.