DANKO JONES @ Arena Wien

Das gestrige Konzert in der Arena Wien bewies einmal mehr, warum DANKO JONES nach ihrem Sänger und Frontmann benannt sind – wer so viel Power hat und mit Selbstironie den Egomanen raushängen lässt, kann einfach keinen anderen Bandnamen zulassen. Dazu aber später mehr …

Die erste Band des Abends startete bereits um 20:00 Uhr und hieß BOMBUS. Die vier Schweden brachten mit ihrem langsamen (Stoner?) Rock die Arenamauern ganz schön zum Beben. Songstruktur, Gesang und Äußeres erinnerte stark an die Isländer SÓLSTAFIR. Langsam, schwer, kraftvoll, düster – das gefiel. Den zahlreich erschienenen Konzertbesuchern entlockte die Band sehr leicht den gebührenden Applaus. Nach der für Vorbands üblichen halben Stunde war aber auch schon wieder Schicht im Schacht und der Umbau begann.

Zeit für mich, mit einem kühlen Bier die Nerven etwas zu beruhigen, nachdem meine Kamera während des BOMBUS-Sets gewisse Funktionen strikt verweigerte. Zum Glück war’s dann doch nur ein versehentlich umgelegter Sperrschalter. Kaum war dieser wieder auf Ausgangsposition, war alles wie gewohnt – „know your gear!“ um den US-Fotografen Zack Arias zu rezitieren.

Gerade rechtzeitig, denn die Umbauphasen gingen dem Ende entgegen. Also noch schnell ein Pläuschchen mit dem norwegischen Fotokollegen und schon ging’s weiter mit DANKO JONES. Pure Rock-Power von dem ersten Riff an, denn mit „Terrified“ ging’s los und die Setlist wurde nicht schwächer. Hits wie „First Date“ oder „Code of the Road“, derbe Späße mit den (und auf Kosten der) Fans und ein Drumsolo von Atom Willard waren nur einige Highlights des Abends. So formte sich relativ früh so etwas wie ein Moshpit in dem eine handvoll Tapfere ins Schwitzen kamen. Auch amüsant war Dankos Ansage bezüglich Montagabendkonzerten. Frei nach dem Motto „Wochenendkonzerte sind für Pussies, nur echte Rocker gehen an einem Sonntag- oder Montagabend auf ein Konzert!“ lobte Herr Jones die Menge und erntete dafür natürlich großen Applaus. Und mit Ansagen wie „My favourite part is when I introduce myself“ kurz vor „Love Call“ punktet man als nicht so ganz ernstzunehmender Egomane doch immer.

Doch trotz der großen Portion DANKO auf der Bühne, kamen auch Bassist J.C. Calabrese und Drummer Atom Willard ziemlich zur Geltung. Während ersterer von den Fans mit „J.C.! J.C.!“-Rufen hochgejubelt wurde (was natürlich seeeehr an Dankos augenzwinkerndem Ego kratzte …), sorgte Punk Rock-Routinier Willard mit seinem vorher erwähnten Drumsolo bei „Full of Regret“ für tosenden Applaus.

Nach einer Stunde regulärem Set und etwa 25 Minuten Zugabe (u.a. „Had Enough“) ging dieses großartige Konzert zu Ende. DANKO JONES (und natürlich auch BOMBUS) erspielten sich hier locker einen Platz in der Top 10 der 2012er Konzerte!

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.