MICK FLANNERY: Bound by tradition

Traurig dreinschauen will gelernt sein: Der irische Songwriter Mick Flannery weiß, wie’s geht und hat sich für sein jüngst erschienenes Album „Red To Blue“ erneut in melancholische Gefilde begeben und die Traurigkeit ausgekostet. Ob der hierzulande vom Mainstream verschmähte Künstler damit den Durchbruch schafft?

Einschlägiger Albumtitel und ein schnörkelloses Artwork – Mick Flannery ist der „Heartless Man“, ein ganzer Kerl mit harter Schale und weichem Kern, der die „Ships In The Night“ beobachtet und von einer Stadt wie „Boston“ träumt. Ein Stück wie „Gone Forever“ lebt von der Joe Cocker-Gedächtnisstimme und der Titeltrack wäre bei einer Gruppe wie The Gaslight Anthem auch nicht ganz verkehrt. Man fühlt sich durchaus wohl, wenn einem der Americana-Wind ins Gesicht weht.

„Red To Blue“ ist bestimmt in der Nachdenklichkeit der Nacht gereift und beinhaltet alles, was ruhige, bescheidene, sanfte Musik so besonders macht: Sie wirkt sehr unverfälscht und direkt. Dabei ist die Platte ziemlich nett geraten, wobei nett ja nicht gerade ein ausdrucksstarkes Wort ist. Es wird niemandem ein Haar gekrümmt bei dieser Ansammlung allzu beliebiger Nichtigkeiten.

Weshalb die Irren so sehr drauf fliegen und das Werk bis auf den ersten Platz der Charts gekauft haben, bleibt für mich trotzdem ein Rätsel.

Cover

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Heartless Man, Red To Blue, Boston
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