Ein Langer Donnerstag in Linz

Im Kulturquartier Oberösterreich wird einmal im Monat zum LA’DO geladen. Das Programm könnte unterschiedlicher nicht sein, aber mit der abschließenden Solaris Club Night dürfte sich etwas eingeschlichen haben, was Linz schon lange fehlte – eine ordentliche Club-Veranstaltung.. und das noch bei freiem Eintritt!

Seit nicht ganz einem Jahr treten des OK Offenes Kulturhaus und das Landeskulturzentrum Ursulinenhof unter der gemeinsamen Dachmarke „OÖ Kulturquartier“ auf. Das hat sich vielleicht noch nicht überall rumgesprochen, schadet aber auch nicht. So unterschiedlich das Profil der beiden Häuser auch ist, am letzten Donnerstag im Monat laden sie gemeinsam zu einem besonderen Programm.

Gestern begann es in der Club Galerie mit einer Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation von Ernst Perfahl. Dann lud der OÖ Presseclub zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Superwahljahr 2013. Für Klassisch-Interessierte gab es ein klingendes Lexikon der Klaviermusik mit Cédrik Pescia und die Fotografische Gesellschaft OÖ hatte Mona Lorenz zum Separéegespräch über das WARUM, das WAS und das WIE ihrer Fotografie gebeten.

Das jüngere Publikum hatte sich währenddessen schon lange im Solaris eingefunden. Die Bar im OK die sonst mit großartigen Live-DJ-Acts glänzt ist an diesem Abend Bühne für den Poetry Slam von Post Scriptum. Wer hier einen Sitzplatz bekommen möchte sollte mindestens eine Stunde früher kommen. Der amüsante und wortgewaltige Wettbewerb der LiteratInnen ist aber noch nicht der Höhepunkt des Abends.

Bei der Solaris Club Night im Mediendeck des OK bespielen ausgewählte DJs und Live Acts den über dem Museum schwebenden Glaskasten mit der großartigen Aussicht. Gestern sorgte Abby Lee Tee als Local Hero für die richtige Stimmung. Auch hier ist es zu empfehlen noch vor 23.00 Uhr den Weg in den 4. Stock zu finden, recht bald war der Raum komplett voll. Diese könnte auch an den speziellen Gästen liegen. Rangleklods aus Dänemark sind für eine kurze Tour in Österreich und begeisterten in Linz mit ihrem  sehr speziellen Elektropop. Massige Bässe, eine teils zerbrechliche Stimme und tanzbare Beats – die Genres werden gemixt, eine Zuordnung ist fast unmöglich. Dazu LEDs, Strobos und unzählige Scheinwerfer, Das Gegenlicht hat wieder mal tief in der Trickkiste gewühlt um die Acts visuell perfekt zu unterstützen.

So scheint es nun fix zu sein, das Donnerstag der neue Freitag ist. Der Tag an dem man wirklich gut fortgehen kann und großartige Musik in einer spannenden Location geboten wird. Zumindest einmal im Monat hat Linz nun eine Club-Veranstaltung die den Vergleich mit Wien nicht scheuen braucht.

Fotos: earlier.at

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