La Défense: So schön kann Verteidigung sein

Gute Musik ist die beste Verteidigung. Frei nach diesem Motto haben sich die fünf Steyrer von La Défense zusammengesetzt und mit Words you’ll never say ein Album produziert, das diesem Motto mehr als nur gerecht wird. Und das sich wirklich hören lassen kann.

Ein Album zu rezensieren, ist nicht so wirklich einfach. Vor allem dann nicht, wenn man es noch nie gemacht hat. Man möchte ja nicht unbedingt jemandem auf die Füße steigen. Oder auf die Fingerchen. Oder auch sonstwohin. Gerade auch deshalb nicht, weil man es selbst nicht einmal ansatzweise genauso hinbringen würde. Und schon gar nicht besser.

Dementsprechend nervös und aufgeregt war ich, als ich Words you’ll never say von La Défense quasi zugeteilt bekam. „Hm, wie macht man das jetzt eigentlich?“ Glücklicherweise habe ich zufällig, und ohne jede Absicht, die beste Art und Weise gefunden sich dieses Album zu Gemüte zu führen: Im Dunkeln. Im Bett. Und mit Kopfhörern auf den Gehörgängen. Was ich so zu hören bekam, überraschte mich. Und zwar äußerst positiv.

Denn aus meinen Kopfhörern klang wunderschöne Musik, die ein äußerst feines, musikalisches Gespür ihrer Erschaffer voraussetzt. Eingängige Melodien paaren sich mit lyrischen Texten zu einem Ergebnis, das sich wirklich hören lassen kann. Und das sich wirklich nicht vor dem Vergleich mit ach so hoch gelobten, international bekannten Bands verstecken braucht. Das scheint momentan ohnehin ein Trend zu sein, der sich in Oberösterreich verbreitet. Und den ich wirklich sehr mag.

Aber wieder zurück zum Album. Ich habe mir wirklich, und nicht nur sprichwörtlich, stundenlang mein – grippales – Hirn zermartert, an wen mich La Défense nur erinnern könnte. Mit wem ich sie vergleichen könnte, um ihre Musik näher beschreiben zu können. Doch mein Denkorgan verweigerte jegliches, eindeutiges Ergebnis. Was möglicherweise daran liegen könnte, das sich Words you’ll never say einfach nicht wirklich in eine Schublade stecken lässt. Das Zusammenspiel von Klavier, Gitarre, Bass und einem sehr geschickt eingesetzten Schlagzeug, ist, an und für sich, nicht wirklich eine Weltneuheit. Zugegebenermaßen erinnert es hin und manchmal auch wieder an Coldplay. Oder an Radiohead. Aber die Art und Weise, wie die fünf Oberösterreicher dieses Zusammenspiel arrangieren, ist schon außergewöhnlich. Außergewöhnlich schön. Vor allem, wenn es dann noch von einer Stimme ergänzt wird, bei der wahrscheinlich reihenweise Frauen schmachtenderweise nur so dahinschmelzen würden.

La Défense zeigen mit ihrem zweiten Album, das man sich ganz einfach auf der Soundcloud anhören kann, was der heimische Musikmarkt alles zu bieten hat. Dieses Angebot sollte man also wirklich annehmen. Vor allem, wenn man etwas für schöne Musik übrig hat. Und fürs Schmachten und Schmelzen.

How to get to La Défense:
– Website: www.ladefense.at
– Facebook: facebook.com/LaDefenseMusic
– Soundcloud: soundcloud.com/ladefensemusic

Foto: earlier.at

Musik-Enthusiastin. Medien-Fanatikerin. Hobby-Bloggerin. subtext-erin. Exil-Steirerin. Und absolut verwirrt.