JFT-Trio: Musikalische Achterbahn

Mit „Where you are“ hat das Linzer JFT-Trio ihre erste EP veröffentlicht. Beim Hören der Platte kommt man am Schluss vor allem auf einen Gedanken: „Where have you been?“ – das Werk ist nämlich für einen lauen Feiertagsabend der ideale Begleiter. 

Los gehts mit „If I Knew“, das irgendwo zwischen Pop-Rock umherdriftet, ohne wirklich eines von beidem zu sein. Leicht softer angehaucht als „Ladyshare“, das zweite Projekt von Leadsänger Johannes Traxler – was aber dem Song gut tut. Weiter gehts mit „Until the End of Days“ – hier wirds ein bisschen funky. Aloe Blacc meets Rock – um einen plakativen Nenner zu haben. Ein Lovesong der gelungenen Art und Weise, der auch noch ein bisschen Blues reinbringt. „Under my Skin“ markiert dann bereits die Halbzeit der Platte. Etwas ruhiger versucht der Track klassische Rockballaden zu imitieren. Klingt aber nicht ganz so überzeugend wie die beiden vorangegangenen Tracks.

„Peace with Myself“ knüpft dann wieder eher an Track zwei an. Funky anfangend, kann die Nummer fast schon in Richtung Jazz verfrachtet werden. Auch wenn die Stimme des Sängers hier nicht so überzeugend rüberkommt wie in anderen Songs – die klingt nämlich immer nach einem ähnlichen Schema, im Gegensatz zu den Arrangements. „Sorry I Hurt You“ ist danach das heimliche Highlight. Auch wenn das Thema wie so oft gescheiterte Beziehungen und die damit verbundene Reue ist. Soulig angehauchter Pop-Rock, perfekt für den Sonntagabend. Aber nur, nachdem man den Abschluss mit „Not for me“ noch mitgenommen hat, das den Zuhörer noch einmal in die rockigere Richtung mitnimmt.

Das Fazit ist relativ einfach: Musikalische Achterbahnfahrt quer durch alle Genres, mit gleichbleibendem Gesang ergibt eine Mischung, die man auf Debut-EPs selten hört. Man darf gespannt sein, auf welche Reise sich das JFT Trio in der Zukunft begeben wird!

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Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.