Crossing Europe: Wrong

Ein Feuerwehrmann hockt kackend auf der Straße. Im Hintergrund sitzen seine Kollegen auf der Stoßstange ihres Einsatzfahrzeugs. Dann schwenkt die Kamera auf einen in Flammen stehenden Kleintransporter. Plötzlich in dicken blauen Buchstaben: WRONG. So beginnt Quentin Dupieux‘ (Freunden des absurden Films bereits von „Rubber“ bekannt) surrealer Nonsense über die Liebe eines Mannes zu seinem Hund.

Es gibt so Tage, an denen alles schief läuft, jeder von uns kennt sie. Doch für Dolph Springer sind es nicht nur einzelne Tage, man könnte sagen in seiner gesamten Existenz läuft etwas falsch. Vor drei Monaten hat er seinen Bürojob verloren, er kommt aber dennoch weiterhin jeden Tag dort hin, um so zu tun, als würde er arbeiten. Dass es dabei im Büro regnet ,während draußen strahlender Sonnenschein herrscht, stört allerdings niemanden. Und auch sonst rufen die mitunter sehr merkwürdigen Verhaltensweisen und Vorkommnisse in der namenlosen Kleinstadt am Rande einer amerikanischen Wüste bei deren Bewohnern wesentlich weniger Verwunderung hervor als beim Zuschauer. So wundern sich Dolph und sein Gärtner Victor (Eric Judor) zu anfangs noch wie aus einer Palme eine Pinie werden konnte, jedoch wird der Fakt, dass da plötzlich ein anderer Baum im Garten steht nicht hinterfragt. Überraschend ist auch die Komik, die Dupieux erzeugt, indem er seine Figuren zum Teil schonungslos ehrlich sein lässt. So trifft Dolph in einer Szene auf eine Straßensperre, als er den anwesenden Polizisten nach dem Grund der Sperre fragt, meint dieser er müsse dies selbst erst in Erfahrung bringen und wendet sich ab. Wenige Momente später kehr er zu Dolph zurück und erklärt mit ernster Copmiene: „Ich hätte gar nicht mit meinen Kollegen sprechen müssen, ich habe ganz genau gewusst was hier geschehen ist. Ich habe nur so getan als wenn ich das nicht wüsste um sie hier verloren auf der Straße stehen zu lassen. Ich mag sie nämlich nicht.“. Die Entführung des Hundes, das Ende des Gärtners, der Pizzalieferservice „Jesus Organic Pizza“, Uhren die auf 7:60 umspringen und vieles absurdes mehr bietet WRONG noch, doch das würde den Rahmen dieses Reviews sprengen , abschließend sei noch auf die Schlussszene hingewiesen, die zumindest für Hundefreunde zu den berührendsten der letzten Jahre gehört.

Die Bewertung der subtext.at – Redaktion:

4/5 Punkte