Dream Theater: großer Konzertmarathon

Wenn ein Konzert ohne Supportact länger dauert als so manche großartig im Vorhinein hinausposaunte Show, dann kann fast nur eine Band auf der Bühne stehen: Dream Theater. James Labrie und Co standen, mit 15 Minuten Unterbrechung, drei Stunden lang auf der Bühne und gaben eine Reise durch mehr als zwei Jahrzehnte Bandgeschichte zum Besten.

Spätestens als um viertel nach Acht – auf einen Supportact wurde (wozu auch?) verzichtet – die ersten Takte von „The Enemy Inside“ erklingen, gab es kein Halten mehr. Was folgen sollte, war eine dreistündige, epochale Darstellung von John Petrucci, John Myung & Co. Stücke von „A Dramatic Turn of Events“ und „Awake“ waren ebenso vertreten wie Klassiker wie „The Mirror“ und neue Stücke wie das tournamensgebende „Along for the Ride“. Petrucci & Co präsentierten sich musikalisch wie immer auf der Höhe, und auch James Labrie ließ befürchtete gesangliche Schwächen nicht auftreten.

Drei Stunden lang zelebrierten sie ihre Stücke – und man hatte als Zuschauer immer das Gefühl – und Achtung, jetzt wirds pathetisch – „along for the ride“ zu sein. Hoffentlich noch länger! Und eines wurde auch klar: drei Stunden Setlist schafft man auch noch mit 40+, genauso wie sechsminütige Drum- und Gitarrensoli. Von Abnützung also noch keine Spur!

Fotos: Christoph Thorwartl 

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.