Sukiyaki – Rindfleischskandal auf japanisch

Ein Werk, das mit seinen 178 Seiten den Leser durch eine verstrickte Welt des Scheiterns und der Macht von Wissen und Geld führt. Autor Dietmar Füssel schaffte mit diesem Werk die oberösterreichische Antwort auf den schwedischen Bestseller-Autor Jonas Jonassons.

Der aus Wels stammende Autor beschreibt das absurde Leben des ewigen Verlierers Raoul. Raoul ist auf der Suche nach DER Geschäftsidee. Seine Suche führt ihn von einem alten Wiener “Beisl” über den griechischen Kugelschreiberverkauf und den Wüstensandimport aus der Sahara bis hin zum japanischen Rindfleischmarkt. Sie bleibt jedoch ohne Erfolg, und sein Ziel, steinreich zu werden, rückt immer weiter in die Ferne.

Bei seinem letzten Versuch in Wien, wo er das traditonelle japanische Gericht “Sukiyaki” anbieten will , geht er sogar so weit, seine eigene Mutter zu verkaufen.

“Sukiyaki” ist ein Buch, das das alltägliche Thema des Kapitalismus auf humorvolle Art aufgreift. Der Autor verbindet mit der Suche nach einer gewinnbringenden Geschäftsidee das Streben jedes Menschen nach vollendetem Wohlstand. Füssel schreibt in einem eignen Stil, der sehr an den bekannten Autor Jonas Jonasson erinnert. Wie auch dieser verwendet Füssel die Ich-Erzählform und bedient sich einer leicht verständlichen Sprache.

Zur Hauptperson lässt sich festhalten, dass Raoul zu Beginn durchaus sympathisch wirkte, nur im Laufe der Geschichte sich zu einem gemeinen, profitierenden Menschen entwickelt. Neben seiner Mutter verkauft er auch seine Seele, um eine Finanzierung für eine weitere skurrile Geschäftsidee zu bekommen.

Was anfangs weit hergeholt wirkt, bei näherer Betrachtung Realität. Angefangen von der Taufe, die nur stattfindet, um die Anzahl der Katholiken zu steigern, über die Machtgier der Banken und die Bestechlichkeit der Regierung bis hin zur Versklavung seines eigenen Selbst.

Dem Autor ist es sehr gut gelungen, tägliche Schlagzeilen in eine lustige und unterhaltende Geschichte zu verpacken. Er berichtet auf seine Art über Skandale unserer Gesellschaft.

Ein persönliches Resümee zum Buch: Leider muss ich sagen, dass die anfangs stark und spannend erzählte Geschichte meiner Meinung nach mit der Zeit ziemlich nachlässt und am Ende schon zu viel der Skurrilität ist.Trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter, da es einmal etwas anderes zu lesen ist und sich jeder davon eine eigene Meinung bilden soll.

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