The Notwist: Indie-Urväter, jünger denn je

Es gibt Konzerte, auf die freut man sich als gemeinhin Indie-Begeisterter schon Wochen im Vorhinein. Eines dieser speziellen Konzerte war das von The Notwist am vergangenen Samstagabend im Linzer Posthof. Es war ein Konzert, das keine Wünsche offengelassen hat. 

Dreißig Jahre Posthof werden heuer im November gefeiert – und bis Samstagabend waren The Notwist kein einiziges Mal zu Gast in dieser Linzer Location. Kaum zu glauben. Umso mehr schossen die Erwartungen, die noch dazu mit der neuen Platte, „Close to the Glass“ genährt wurden, in die Höhe. Und sie wurden nicht enttäuscht. Doch der Reihe nach.

Supportact an diesem Abend war JEL. Der ist nicht nur der Neffe von Jason Statham, und der hat nicht nur Tantiemenstreits mit seiner Mutter hinter sich, sondern der kann auch verdammt gute Musik machen. Elektronische Musik mittlerweile, die man sich durchaus auf diversesten Dancefloors dieser Welt vorstellen könnte.

Danach zelebrierten The Notwist auch 25 Jahre nach Gründung (und damit genauso lang aktiv wie ich am Leben bin!), dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Da wurde aktiv durch zweieinhalb Jahrzehnte Bandgeschichte getanzt, und Enddreißiger im Publikum gingen genauso ab wie neugewonnene Fans. Die Weilheimer Truppe begeistert also noch immer- und allen neugegründeten Indie-Fans sei ein Notwist-Konzert wärmstens empfohlen, um zu erfahren, wie man auch ohne semipeinliche Zwischenansagen sich dauerhaft ins Gedächtnis einbrennen kann! Tosender Applaus, staunende Fans, und ein richtig zufriedenes Gefühl rundeten diesen gelungenen Konzertabend ab.


Text: Christoph Thorwartl
Fotos: earlier.at, Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.