Regio Bash Festival – die zweite Runde

Regionale Bands in der Linzer Stadtwerkstatt. Eigentlich eine Kombination, die nicht schiefgehen kann. Tat sie am Freitagabend auch nicht, als die zweite Auflage des Regio Bash Festivals über die Bühne ging. Nachwuchsmangel an unbekannten österreichischen Bands gibt es jedenfalls nicht. 

The Dotches machten um knapp vor 21 Uhr den Anfang. Einflüsse von Foo Fighters bis Incubus waren dabei nicht zu überhören – auch kein schlechtes Vorzeichen. Eine gelungene Darbietung aus Pop/Rock einer Band, von der man durchaus noch einiges erwarten darf. Zumnindest der Bassist dürfte aufgrund außufernder Dehnungsübungen ziemlich locker von der Bühne gegangen sein.

Danach folgte Hippocampus aus Linz. Eine fragliche Performance – kann man Polonaisetanzen, misslungene Aufforderungen an das Publikum und Imitieren des Bilderbuch-Sängers Maurice auch kritisch sehen. Das Publikum tat dies anscheinend, hielt es sich doch großteils im Stadtwerkstatt-Foyer auch.

Gemischter Gefühle sein durfte man danach auch bei „Soundwatschn“. Die erinnern  nur vom Namen her an „Gnackwatschn“ und machen nach Eigendefinition „Austro-Rock“. Durchaus Hommagen an diverse Feuerwehrzeltfester bietend, und nach einigen Bier auch durchaus tanzbar präsentierten sie sich. Wers mag – bitte. Ob sie sich allerdings in der Stadtwerkstatt mit dem Abgangs-Spruch „Fuck You, Conchita Wurst!“ beliebt gemacht haben, bleibt fraglich. Naja.

Mit „Rent a Fence“ standen dann alte bekannte auf der Bühne, die bereits bei der ersten Auflage des Regio Bash-Festivals spielten. Durchaus sympathisch, merklich routiniert, gesanglich auf der Höhe, und mit einer gehörigen Portion Humor – kurzum, gelungen. Eine eigene Mischung aus Folk, Blues und allen Subtypen dazwischen macht sie zum Highlight des Abends.

Den Abschluss des Abends boten die Punkrocker von „Nein, Franz!“, die für Fans des Genres genau das richtige boten, sowie die bayrischen Gäste von JukeboxX Riot. Man darf auf die nächste Auflage im Jahr 2015 durchaus gespannt sein.

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.