Drücken Sie Start – GameStage in Linz

Wir alle sind damit aufgewachsen, und die meisten von uns tun es noch immer gerne: Spielen. Was früher vor allem analoges, fantasievolles Umgestalten der Welt mit unseren FreundInnen war, ist heute meist elektronisch. Egal ob auf der Konsole, dem Tablet oder dem häuslichen Rechenapparat: Computerspiele gehören zu einem der beliebtesten Zeitvertreiben in der heutigen Zeit.

Dabei ist der Videospielemarkt so umfangreich wie selten zuvor, und auch in Österreich gibt es einige (vor allem kleinere) Spieleschmieden. Vor allem in Wien tut sich in diesem Bereich sehr viel, doch auch abseits der Hauptstadt existieren Gruppen die das Computerspiel regelrecht zelebrieren. In Linz ist 2011 aus der dortigen Starcraft-Spielergemeinschaft die GameCraft Community entstanden. Damals spielte man noch in relativ kleinem Rahmen in der KAPU oder im Kunstraum Goethestraße.

Mittlerweile hat man sich weiterentwickelt und ist gewachsen. Unter dem Namen GameStage finden mehrmals im Jahr Veranstaltungen statt. Eines haben diese gemeinsam: Sie sollen die Vielfalt des Mediums Computerspiel zeigen und Menschen miteinander vernetzen, sowie regionalen EntwicklerInnen eine Bühne geboten werden, die ihre neuersten Kreationen dem Publikum vorführen. Linz ist als Landeshauptstadt Oberösterreichs ein guter Ort um dieses Vorhaben zu verwirklichen. Mit der Nähe zur FH Hagenberg finden sich dort viele kreative, junge Köpfe die neuen Wind nach Linz bringen können. Ein eigenes gameLab an der FH bietet den dortigen StudentInnen im Zuge ihres Studiums die Möglichkeit Spiele zu designen und entwickeln. So haben 2014 mehrere StudentInnen den „GameChanger“ für den Deep Space im Ars Electronica entwickelt und designt.

Die Linzer Szene erwies sich als ein fruchtbarer Boden, mittlerweile kommen über 150 Menschen zu den GameStage Veranstaltungen im ArsElectronica Center, und letzten Sommer konnte man mit einer eigenen Expo drei Tage lang die Tabakfabrik zum Spielplatz erklären und über 2500 BesucherInnen verzeichnen. Dabei schafft es die GameStage ein buntes Publikum anzusprechen: Der Vorwurf nur Nerds würden sich für Computerspiele interessieren stimmt hier nicht mehr.

Unterstützt wird die Linzer GameStage dabei auch von dem Wiener Andranik Ghalustians, der eine der größten Spielesammlungen weltweit besitzt. Diese umfasst mehrere zehntausende Videospiele, darunter mindestens 500 Arcade Platinen. Seine Sammlung stellt er interessierten Personen zum Spielen zur Verfügung, da er der Meinung ist Computerspiele gehören gespielt und nicht einfach irgendwo unbenutzt verwahrt. Klassiker, wie zum Beispiel Galaga, Pacman, Super Mario und Co, die man vielleicht noch aus seiner Kindheit kennt können erneut gespielt und durch sie in die Retrowelt eingetaucht werden. Teile seiner Sammlung lagern mittlerweile in Linz und auch bei jeder GameStage können mehrere dieser Schätze ausprobiert und gespielt werden.

Diesen Freitag findet der siebte GameStage-Abend in dem AEC statt. Unter „Eine Frage des Charakters“ beschäftigt man sich mit der Rolle von Charakteren im Spiel. Vorbeikommen können alle, die Zeit haben.

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Artikelbild: CC 2.0 by Tom Mesic, Ars Electronica: Retro/per/spektiven (flickr)

Studentin. freischaffende Künstlerin. bluehirsch.