The next big things: Glass Animals und Ant Antic!

Bereits im Vorhinein wurde dieser Abend vom Posthof als „groß“ betitelt. Die Newcomer Ant Antic bildeten den gelungen Einstieg für die Oxforder Band Glass Animals. Auch wenn der Saal sicher bei der musikalischen Qualität um einiges voller sein hätte müssen: die Jungs und Mädels, die sich eingefunden haben, waren motiviert und ließen sich von den tropischen Tönen in eine andere Welt mitreißen. Durch riesige Kaffeefilter, die in allen Farben über den Köpfen der Band leuchteten, wurde dieser Effekt nur verstärkt. Und wer sich überwand zu tanzen, tat dies mit Ausdruckskraft und ganz viel Spaß!

Erst ein Auftritt und schon im Gespräch. Der Name Ant Antic ist anscheinend schon einigen geläufig und es ist zu erwarten, dass sich dieses Lauffeuer noch weiter verbreiten wird. Der zweite Auftritt der Band im Posthof war fantastisch und leider ein bisschen kurz. Mit einer Mischung aus Indie und Elektro betitelt sich zwar heute jede zweite Band – trotzdem ist es wahrscheinlich das, was am nächsten kommt. Allerdings sollte man nun nicht fälschlicherweise annehmen, dass die drei feschen Burschen auch klingen wie jeder zweite. Die markante Stimme von Sänger Tobias geht durch Mark und Bein und wird von elektronischen Vibes perfekt in Szene gesetzt. Trotz dem musikalischen Leckerbissen, den man sich auch gut auf größeren Bühnen vorstellen könnte, war die Atmosphäre eher wie im Wohnzimmer mit guten Freunden. Die Band stellte sich vor und es wurde mit einem „Hallo“ vom Publikum begrüßt und auf Gekreische wurde vom Sänger nur begeistert mit „Oh, ein Fan“ geantwortet. Die EP mit dem Namen „Bloodsugar“, die Ende nächsten Monats releast wird, wird (Originalzitat) „sicher cool“ und nach dem was unsre Öhrchen bereits vernommen haben, können wir das guten Gewissens bestätigen.

Nach diesem Vorgeschmack verlauteten dann erstmals Regenwaldgeräusche. Grillen Zirpen, ein Fröschen und plätscherndes Wasser ließen im mittleren Saal ein mystisches Gefühl aufkommen. Wirken konnte dieses nur einige Sekunden, denn dann stürmten die vier Engländer auf die Bühne und begannen mit dem Song Pools, der sich auch auf der neuen Platte ZABA wiederfindet. Wie bereits gesagt, hätten noch viel mehr Personen im Posthof Platz gehabt, allerdings war das vorhandene Publikum dafür tanzfreudig und ließ sich sofort von Sänger Dave mitziehen, der den gesamten Platz der Bühne ausnützte, um abzugehen was das Zeug hält. Dass die Glass Animals echte Musiker sind, erkennt man auch beim Einsatz an Instrumenten. Einmal die klassische Aufstellung: Drum, zwei Gitarren und Bass – und dann wieder beinahe nur elektronischer Sound und die flüsternde Stimme des Sängers. Außerdem ein mehr als sympatisches Auftreten, sowohl gegenüber den Zuschauern, als auch gegenüber den Bandkollegen, die immer wieder zueinander tanzten und zeigten, dass sie Spaß haben.
Dazu noch eine Lichttechnik vom Allerfeinsten, die den Raum immer wieder in pinken Zebrasteifen oder in Waldgrün erstrahlen ließ. Ein definitives Highlight: das Cover von Love Lockdown, bei dem der Frontman in die Mitte des Publikums sprang (und dieses im ersten Moment ziemlich erschreckte) und dann gemeinsam mit den Gästen zu Tanzen begann.

Der Abend gestern war bestimmt eines der besten Konzerte seit langem und zeigt nur wieder einmal, wie schön es ist,  jungen Musikern zuzusehen, wie sie Spaß daran haben was sie tun und so genialen Sound produzieren. Bestimmt nicht das letzte Mal hat man on den zwei Bands gehört. Mit „The next big Thing“ könnte der Posthof auf jeden Fall Recht haben!

subtext.at Schreiberling // indie // alternative // festivals //