Crossing Europe 2015: Vavari / Babarians

Ivan Ikic hat mit seinem neuen Werk einen guten Querschnitt der aktuellen Probleme von Jugendlichen in Serbien geschaffen. Luka, der Protagonist, ist mitten in den Unruhen um Kosovo auf der Suche nach einem geregelten Leben und versucht die unzähligen Probleme aus der Welt zu schaffen.


Inmitten der Unruhen um Kosovo und im brennenden Belgrad versucht der Protagonist Luka seine Identität zu finden. In einem kleinen Dorf mitten in Serbien versucht er sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Armut, Bildungsnotstand, Rassismus, Alkohol, Straftaten und viele andere Probleme stehen auf der Tagesordnung des Jugendlichen. Aufgewachsen in einer kleiner Wohnung, eine arbeitsscheue Mutter als Vorbild, versucht er sein Leben in die richtige Richtung zu lenken.

Schon zu Beginn wird vermittelt, dass Luka ein „Trublemaker“ ist und von der Gesellschaft gemieden wird. Er gehört unter anderem zu einer Gruppe junger Menschen, die ortsbekannt als „Hooligans“ auftreten und bei den Fußballspielen der zweiten Liga für Unruhe sorgen. Schnell wird klar, dass diese Gemeinschaft wichtig für Luka ist und ihm Rückhalt gibt.
Als sein Freund Flash einen Stein auf einen schwarzen Spieler wirft, wird schnell Luka für diese rassistische Tat zur Verantwortung gezogen und dazu verdonnert, den Spieler täglich zum Training zu bringen und ihn vor weiteren Anschlägen zu beschützen. Auch zu Hause kommt es zu Komplikationen. Luka findet heraus, dass sein Vater lebte und nicht, wie seine Mutter behauptet, tot ist um Waisengeld zu bekommen.

Er macht sich auf die Suche und findet ihn auch mit der Hilfe seiner Sozialarbeiterin, traut sich aber nicht, sich zu Erkennen zu geben.
In seiner Clique ist Sexualität eine angesagtes Thema, es wird geprahlt, wer die meisten Mädchen hat, und wer vom Akt die besten Videoaufnahmen macht. Da Luka in dieser Hinsicht eher altmodisch ist, und sich nur mit einem Mädchen abgeben will, wird er als Feigling verspottet. Das Mädchen Stephania will aber von Luka nichts wissen. Als diese mit einem anderen durchbrennt, legt sich bei Luka ein Schalter um und er überfährt den neuen Lover. Hier ist der Punkt, wo alles eskaliert, und seine Probleme über ihn hinaus wachsen.
Er wird von seiner Clique nun komplett gemieden, und die Freunde des Lovers wollen sich bei ihm rächen, diese Rache gelingt ihnen auch.
Beendet wird der Film ähnlich wie er angefangen hat. Bei einem Fußballspiel der zweiten Liga, wo Luka zwar mit blutender Nase, aber trotzdem fanatich die Parolen seiner Hooligan-Gang mitgrölt.

Ein Film, der viele Probleme der heutigen Jugend in ärmeren Ländern aufgreift und diese gut in das „Medium“ Film transportiert.

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