The Last Guardian

Die Electronic Entertainment Expo “E3″ im Rückspiegel – Teil 2

Die Electronic Entertainment Expo „E3“ hat auch dieses Jahr großartige Spiele hervorgebracht. Aber wo Licht, da auch Schatten und darum präsentiere ich euch nun die 3 Spiele bzw. Publisher die mich dieses Jahr enttäuscht haben.

 The Last Guardian – Fumito Ueda
Wie lange haben wir alle auf ein Lebenszeichen dieses Spiels gewartet. 2009 vom legendären japanischen Entwicklerstudio Fumito Ueda angekündigt, in Entwicklung bereits seit 2001, verzauberte dieses Spiel die Herzen der weltweiten Gaminggemeinde. Die Story vom jungen, männlichen und bisher namenlosen Hauptcharakter und seinem Beschützer, dem Fabelwesen Rico, könnte eines der berührendsten Spiele der letzten Jahre werden. Ganz in der Tradition eines „Shadow Of The Colossus“. Aber dann wurde es still, sehr still. Das Spiel verschwand von der Bildfläche. Keine neuen Trailer, Bilder und Fragen zu dem Titel wurden sowohl von Sony, als auch Fumito Ueda stets abgelehnt. Daran das „The Last Guardian“ noch lebt, glaubte niemand mehr. Zu früh getäuscht, denn der Titel war der Opener für die diesjährige Sony Pressekonferenz, neue Plattform ist die PS4. Ein erstes Jubeln ging durch die Spielerherzen dieser Welt, aber daraus wurde pure Enttäuschung. Knapp zehn Minuten Gameplay in der bereits bekannten Tempelruine wurde gezeigt und die waren wenig spannend. Wie die Steuerung funktioniert? Keine Ahnung, dass wurde dank fehlendem Kommentar und Interface gleich komplett unerklärt gelassen. Das Gezeigte wirkte dann auch noch wie ein spielerisch langweiliges Action-Adventure von der Stange. Nichts vom dem was dieses Spiel so großartig machen könnte, wurde präsentiert. Schade Sony, so geht das nicht.

Star Wars Battlefront – Dice
Für diese Enttäuschung wird man mich wahrscheinlich lynchen. Ja es ist Star Wars, ja es ist mit Dice ein legendärer Multiplayer-Shooter-Entwickler am Werk und ja die auf der E3 gezeigten Schlacht von Hoth ist weltberühmt und großartig. Aber das wirkte dann doch einfach nicht überzeugend. Alles an diesem Spiel schreit einfach nach einem „Battlefield mit Laserwaffen“, nicht mehr und auch nicht weniger. Keine Weltraum-Schlachten, kein Todesstern, keine selbst steuerbaren AT-ATs, die Blaster fühlen sich wie ein stinknormales M16 auf Wake Island an und wie die Verteilung der Jedis und Sith auf die Spieler erfolgt ist auch noch völlig unklar. Alles in allem befürchte ich einfach, dass Star Wars Battlefront ein Battlefield Abklatsch ohne Seele wird, die E3 hat mich darin bestärkt.

 Nintendo
Der japanische Gigant ist ja bereits seit zwei Jahren eigentlich nicht mehr so richtig auf der E3 vertreten. Anstatt eine opulente, wahrscheinlich sauteure, Pressekonferenz in Los Angeles abzuhalten, gibt es online ein einstündiges Video direkt aus Japan zu bestaunen. Kann man so machen, muss man nicht und ist auch nicht das Problem von Nintendo, denn dieses neue Format ist stets voller Charme, dieses Jahr dank Muppets. Das liegt meiner Meinung nach ganz wo anders und die E3 zeigte das wiedermal perfekt. Nintendo fehlt es an Zukunftsperspektiven. Ja es gab Spielszenen aus dem neuen Star Fox zu sehen, ja es kommt ein neues Zelda für die WiiU, ja ein neues Mario steht sicher bereits in den Startlöchern und ja diese Spiele werden sich höchstwahrscheinlich ganz gut verkaufen. Das war es dann aber auch. Seit Jahren gibt es bei Nintendo keine Innovation und keine neuen Marken im Software Bereich. Und auch im Hardware Bereich war die WiiU eine riesige Enttäuschung, dass die Konsole technisch Jahre hinter der versammelten Konkurrenz zurückliegt, merkt man an jeder Ecke. Nintendo lebt von seiner erfolgreichen Vergangenheit, wie lange noch ist die Frage. Ohne Innovation werden die Japaner nicht mehr lange überleben.

 

Musikliebhaber, Festivalreisender, Konzertsüchtig, Vinylnerd, Photograph, Konzertveranstalter, Linz-Liebhaber