Harvest of Art 2015 – so feiert man Erntedank im Burgenland

Am 10. Juli 2015 war es endlich so weit: es war der Tag, an dem seit vier Jahren jährlich das Harvest of Art Festival in Wiesen stattfindet. Diese Veranstaltung ist eine gute Gelegenheit, um sich für einen Tag von gemütlichem Festivalfeeling verzaubern zu lassen. Nicht nur die Arena brachte Veränderungen mit sich und erstrahlte in neuem Glanz im nahe bei Wien liegendem Ort Wiesen. Auch das Lineup wurde überdacht, und somit hatte erstmals eine österreichische Band die Ehre, diese Veranstaltung zu headlinen – und fühlte sich somit willkommen im Wiesen-Dschungel.

Obwohl es nur einen Tag dauert, wurde wieder volles Programm geboten. Die Veranstalter von Skalar haben, um das zu garantieren, sieben nationale sowie internationale Bands mit ins Boot geholt. Nicht nur die Musiker sollten für gute Laune und ein Wohlfühlgefühl sorgen, auch das Angebot an Verpflegung ließ keine Wünsche unerfüllt.

10 von 10 erreichbaren Punkten würde ich definitiv für die top Location vergeben. Wenn man gerade mal weniger Lust auf Tanzen in der Menschenmenge hat, wird die Möglichkeit geboten, es sich auf dem Hügel mit guter Sicht zur Bühne unter den Bäumen gemütlich zu machen.

Bereits am Nachmittag begann Inner Tongue als erste von sieben Bands ihr musikalisches Können zum besten zu geben. Die FM4 Soundpark-Lieblinge lockten mit ihren eher ruhigen Klängen die ersten Zuschauer vor die Bühne. Weiter ging es mit den ebenso verzaubernden folkigen Tönen von dem aus Denver angereisten Nathaniel Rateliff, um wie zuvor für den gemütlichen Flair zu sorgen.

Curtis Harding  betrat nach ihm die Bühne und begann seinen ruhigen und souligen Stil zu präsentieren. Mit Nada Surf wurde es erstmals etwas wilder und voller vor der Bühne, denn ihre Musik forderte die Festivalbesucher schon mehr zum Tanzen und Mitsingen auf. Altbekannte Songs wie „Blankest Year“ oder „Inside of Love“ begeisterten die Menge und stimmten so schon auf die „Amore“ von Wanda ein, welche spätestens zu diesem Zeitpunkt auf dem Festivalgelände nicht mehr zu übersehen und überhören war.

Textsicher konnte man die Gäste bei den derzeit überall auf und ab gespielten Songs mitsingen hören. Zur Verwunderung des Sängers kannten viele der Wanda-Verehrer sogar den Text von Songs, die auf dem neuen Album zu finden sein werden.

Danach wurde es wieder etwas ruhiger in der Arena und die Briten Belle and Sebastian geigten auf. Mit dabei hatten sie hübsche Visuals, die während dem Konzert hinter ihnen an einer Leinwand zu sehen waren und ein Mini-Orchester, das sie musikalisch unterstütze. Allein die Band bestand schon aus 13 Musikern, jedoch wollte es der Frontman noch voller auf der Bühne und holte zum Tanzen motivierte Zuschauer auf die Bühne, um für einen Song mit ihnen im Rampenlicht stehen zu können. Verzaubert war der Sänger von den Bäumen, welche am Hügel von verschiedenen Farben beleuchtet wurden. Es gefiel ihm dort so gut, dass er gar nicht wieder zurück nach Schottland wollte.

Nach der romantischen Atmosphäre während dem Auftritt von Belle and Sebastian stürmten Bilderbuch, gekleidet in feinster Seide, auf die Bühne und begrüßten das Publikum gebührend mit dem Song „Willkommen im Dschungel“. Somit wurden alle wieder etwas wach gerüttelt und selbst die Festivalbesucher, welche ein paar Minuten zuvor noch gemütlich in der Wiese lagen, begannen zu tanzen. Der Sänger Maurice stach mit seinem auffälligen Outfit wie immer heraus – eine goldene Glitzer-Hose kombiniert mit blauem Flatterhemd, Goldkettchen und weißen Chucks.
Für den Song „Softdrink“ hatten sie als Überraschung Adi Ulmansky mit dabei, welche zuvor bereits schon mit ihnen gemeinsam auf Tour war und sie als Vorband unterstützte. Mit diesem gelungenen Abschluss wurde bereits die Vorfreude auf nächstes Jahr geweckt und man darf gespannt sein, wer dann ganz groß auf den Plakaten steht.

Fotos: Andreas Wörister

mediendesignerin // leidenschaftliche hobbyfotografin // konzerte&festivals // vinylliebhaberin // serienjunkie