Rakede: Nächster Stopp Musikweltherrschaft

Rakede, eine Band, die mit ihrem Song „Jetzt gehst du weg“ die Charts gestürmt haben, fanden am Szene Open Air kurz Zeit um mit uns über das nächste Album, Aliens und das Universum zu quatschen. 

subtext.at: Wie geht es euch? Schon bereit fürs Szene Open Air ?
Alle: Gut.
Triebwerk 1: Ja, wir freuen uns natürlich sehr. Österreich generell ist immer schön für uns. Hier waren auch die Radios so schön gnädig und jetzt kennen uns bestimmt vier Leute pro Tausend. (lacht). Und natürlich ist es auch ein großes Festival mit vielen anderen Künstlern. Darüber freut man sich auch immer besonders.
Triebwerk 2: Und wir haben einen bombastischen Slot. Als Late-Night-Headliner nach Casper (hust).

subtext.at: Ihr nehmt mir meine nächste Frage schon vorweg. Wie erfreut seit ihr über die Tatsache, nach Casper zu spielen bzw. glaubt ihr das nach Casper schon alle wegfliegen?
Triebwerk 4: Das kann natürlich sein, man weiß es nicht. Aber es wird bestimmt ein paar Idioten geben, die bleiben. Ich habe 24 Leute von der Organisation gefragt und alle haben gesagt, wenn es nicht stark regnet, dann stehen da alle noch. Deswegen sind wir optimistisch.

subtext.at: Live sollt ihr ja der Wahnsinn sein.
Triebwerk 1: Stimmt nicht, nächste Frage, sind ja nur Late-Night-Headliner (lacht)

subtext.at: In einem Interview hab ich gelesen, dass ihr die Jungs von Bilderbuch nicht von der Bühnenkante werfen würdet. Wie würde so ein gemeinsamer Auftritt aussehen?
Triebwerk 1: Oh das wäre …! Darüber denke ich gerade zum ersten Mal nach. Das wäre bombastisch! Ich glaube, die Jungs würden eine gute Prise Sex mit rein bringen, auf das wahrscheinlich Triebwerk 2 sehr anspringen würde. Und deswegen würde das ganze wahrscheinlich zu einer riesigen Adult Action werden. Und wir müssten das ganze wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit abbrechen.
Triebwerk 2: Setting ist dann eher so wie in einer Erotik-Messe. Wenn man sich vorstellt, wie eine Erotik-Messe vertont klingen würde, mit massiven Bassgewittern, dann weiß man wie sich das anhören würde. (lacht)

subtext.at: Nur mit Maurice oder gesamte Band?
Triebwerk 1: Nein, schon die gesamte Band.

subtext.at: Touren. Im riesigen Raumschiff oder selfmade Feuerwerksrakete?
Triebwerk 2: Kleines Raumschiff.
Triebwerk 1: Also es ist ein kleines selbstgebautes Raumschiff, das sich aber dadurch auszeichnet, dass es nur durch Musik betrieben wird. Das heißt –  wir sind quasi nie nicht auf Tour weil, wir immer spielen müssen. So wie es aber auch auf der Erde viele kleine Bands tun müssen, die müssen auch immer sehr, sehr, sehr viel spielen, das ist wichtig, quasi das täglich Brot von kleinen Bands, das tun wir auch. Im Moment ziehen wir uns sehr viel in unser Raumschiff zurück und schreiben dort am nächsten Album. Das machen wir jetzt momentan besonders gerne.

Subtext.at: Du hast es gerade angesprochen, das nächste Album ist schon in Planung. Was glaubt ihr macht euch so außergewöhnlich, dass ihr gerade in Österreich so erfolgreich seid?
Triebwerk 2: Ich glaub wir haben damit nicht soviel zu tun, tatsächlich waren die Radios da das Ausschlaggebende. Also es gibt auch Leute in Deutschland, die uns super toll finden. Aber wenn man das sozusagen vom Radio erklärt bekommt, dass es eine tolle Band ist und man uns dann auch noch live gut findet, dann hat das eine andere Breitenwirkung. Und natürlich der Fakt, dass ich Österreicher bin, das beeinflusst natürlich am meisten. (lacht)
Triebwerk 4: Und es war auch beim ersten Album ein bisschen Glück dabei, eigentlich schon echt viel Glück, und wenn man fleißig weitermacht, werden die Leute, die uns gut finden, uns aber noch nicht kennen, uns auch kennenlernen. Und dann werden wir auch in Deutschland erfolgreich sein.


subtext.at: Zukunftsmusik. Was wird eurer Meinung in 30 Jahren noch aktuell sein ?
Triebwerk 2: Ich glaube Synustöne und Stille, also wirklich sehr leise Sachen, weil es wird alles immer viel lauter und ich glaube, dass Musik irgenwann nur mehr leise sein wird.
Triebwerk 4: Es wird quasi so leise, dass es im negativen Bereich kommt. Minusmusik.
Triebwerk 1: Man kann es einfach nicht sagen – sonst würden wir es ja jetzt schon machen.

Subtext.at: Also ihr seit jetzt nicht so optimistisch, dass eure Musik in 30 Jahren noch gefragt ist?
Triebwerk 4: Aso, natürlich. Aber dann komplett leise oder mit sehr vielen Pausen.
Triebwerk 1: Also es wird sehr viele Pausen geben und zwischendurch werde ich dann (komische Laute) so singen, Kopfstimme oder ein paar Töne, ich glaube das wird der Hit.
Triebwerk 2: Ich glaub auch, dass es es einfach weg geht von der Sprache – hin zu Emotionen durch Laute.
Triebwerk 1: Ich glaube es hängt dann auch viel davon ab wie man sich bewegt.

subtext.at: Zurück in die Vergangenheit. Sehnt ihr euch manchmal zurück in die unbeschwerten Studentenjahre ?
Triebwerk 4: Nein, also das ist immer schwierig. Man bekommt ja immer was fürs Älterwerden, und es gibt Zeiten ,die sehr schön sind. Und das ist auch alles super gewesen, aber man muss auch weiter gehen. Sonst macht es ja keinen Spaß mehr, sonst lernt man ja für nichts. Insofern war die Zeit schon inspirierdend, wir haben super viel Musik gemacht und superviel Musik auch wieder sein gelassen im Studium. Und auch ganz viel herausgefunden haben, was man will und was man gar nicht will. Auch ein Bier mal getrunken – ich glaub eines hab ich in meiner gesamten Studienzeit getrunken und das war gut (lacht). Jetzt machen wir weiter.

Triebwerk Nummer 3 gesellt sich zu uns.

subtext.at: Darf es jetzt schon mal ein zweites Bier sein?
Triebwerk 4: Ja mal sehen, wenn es einen Grund zum Feiern gibt, trink ich schon mal ein Zweites. Also beim elften Album vielleicht, wer weiß, oder vielleicht auch heute.

subtext.at:Was ist in euer Bandgeschichte schon besonderes passiert? Ihr wurdet alle schon mal ausgetauscht quasi, was gibt es da noch?
Triebwerk 1: Ja ausgetauscht wurden wir vom Trainer. Der hat uns neu eingekauft und somit haben wir Stammplätze bekommen.

subtext.at: Gibt es in der jetzigen Besetzung schon „Highlights“?
Triebwerk 4: Eigentlich ist die jetzige Besetzung das Highlight.
Triebwerk 3: Ja das muss man schon sagen (lacht).
Triebwerk 1: Es hat angefangen als Triebwerk 2 dazugekommen ist, das war der erste große stilistische Einschnitt.
Anderen Triebwerke: Ja aber wir auch.
Triebwerk 1: Als wir angefangen haben, diesen Quatsch hier zu machen, den man auch mit dem Album kaufen kann. Für den wir uns irgendwie sehr viel Disziplin aus den Rippen leiern mussten, um das endlich mal fertig zu bekommen. Von da an begann ein sehr lang andauerndes, bis jetzt andauerndes Hightlight. Ein sich auf den Lorbeeren ausruhen, sozusagen.
Triebwerk 2: Ja, jetzt wird sich ausgeruht.

subtext.at: Und wann kann man dann das nächste Highlight  – also das zweite Album – erwarten?
Triebwerk 4: Das weiß sowieso niemand, was genau das nächste Highlight wird, aber klar, ein zweites Album ist immer ein Highlight. Jedes Album ist glaub ich ein Highlight. Auch wenn man schon ein siebtes Album hat, soll man das aktuellste immer für das beste und wichtigste halten. Klar wird das nächste Album auf jeden Fall ein Meilenstein, wer weiß was in Zukunft passiert. Wir sind da auch für alles offen. Vielleicht färben wir uns auch die Haare lila und dann wird das das Highlight, wer weiß.
Triebwerk 3: Eigentlich geht es darum immer besser zu werden. Immer weiter wachsen.
Triebwerk 1: Ja genau, viele tun ja sehr bescheiden, das sparen wir uns einfach mal und sagen es direkt. Wir wollen jetzt ein viel besseres Album machen als das letzte. Und immer besser werden.
Triebwerk 2: Besser im Sinne von schneller.
Triebwerk 1: Und am Ende geht es nur noch darum, wie viele Schläge der Schlagzeuger in der Sekunde machen kann, im Moment geht es noch so (macht langsam bum, bum), aber es könnte auch schneller gehen.

subtext.at: Was hat es mit eurer Geheimhaltung auf sich? Euch gibt es ja schon fast ein Jahrzehnt und von jeder Newcomer Band erfährt man mehr.
Triebwerk 2: So und jetzt eine Gegenfrage, wie fühlt sich das an? Macht das nicht ein wahnsinniges Mysterium aus uns? Und man denkt sich „Wow, wo kommen denn die Typen her“?
Triebwerk 1: Ja genau. Verliert man den Bock nach zwei Minuten? Oder will man es dann genauer wissen? Ich würde die Lust verlieren.
subtext.at: Naja dadurch, dass man beim Interview dann nicht komplett ratlos dastehen will, beißt man in den sauren Apfel und recherchiert weiter. (lacht)
Triebwerk 1: Naja es ist ja auch nicht leicht, es gab ja schon andere Triebwerke vor uns. Und man muss dann die Triebwerke dann nach Jahrgängen unterscheiden. Aber das macht das Ganze einfach unglaublich kompliziert. Deswegen fangen wir dann meistens mit dem Jahr 2014 an, weil der letzte Besetzungswechsel war nicht 2012, als Triebwerk 2 eingestiegen ist, sondern sogar tatsächlich 2014. Und da ist dann auch das Album rausgekommen. Im Prinzip ist das irgendwie schon eine ganz komische Kombination. Und die Urmitglieder haben sich zwar im Studium kennen gelernt aber wir waren nur zufällig auf dieser Schule zu der Zeit. Ja das jetzt alles zu erklären wäre schon zu kompliziert. Deswegen „Scheiss drauf und Schwamm drüber“, deswegen 2014 mit Triebwerk 1,2,3,4 und 5. Wir haben zwei Bassisten, Schlagzeuger, noch ein Schlagzeuger und einen Sänger. Und das war es.
Triebwerk 2: Ich hab das Gefühl mit allem was wir sagen verwirren wir nur noch mehr.
Triebwerk 1: Ja irgendwie schon.
Triebwerk 4: Das Gute ist, dass man kann sich ja an der Musik orientieren kann . Man tut die CD rein und man hört mal wer die Typen sind. Kommt zu einem Live Konzert – und man sieht uns auch.
Triebwerk 3: Und wenn man dann alle Triebwerke nebeneinander stellt, dann weiß man ganz genau, welche zu welcher Musik gehören.

subtext.at: Gibt es schon Pläne die Musikherrschaft an euch zu reißen ?
Triebwerk 1: Naja die Geschichte ist ja die. Wir haben im Universum schon maximale Geilheit und Berühmtheit erlangt und eigentlich muss nur noch die Erde beschallt werden. In sofern ist das unser alleiniger Wunsch. Österreich zündet momentan am Besten, danach kommt Deutschland.
Triebwerk 3: Stell dir vor, wenn die ersten Aliens zur Erde kommen, sind die Österreicher die ersten die davon Wind bekommen. Und diese reagieren da auch noch am besten.
Triebwerk 4: Man kann sich das so vorstellen, wie es damals mit dem Jazz passierte, als er nach Europa nach Holland kam. Ja und die Holländer waren einfach dann schon mal die Coolsten. Und die Österreicher haben die große Gelegenheit, das auch zu werden. Wenn die Aliens kommen, werden die Österreicher sagen „Hey geil ihr hört auch Rakede“(lacht).
Triebwerk 3: Und dann verstehen sich die Aliens und die Österreicher, und die anderen gucken in die Röhre.

 

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