Sóley: bezaubernd wie immer!

Am Donnerstag bekam Linz hohen Besuch aus dem Norden. Die Isländerin Soley schneite in den Posthof. Mit im Gepäck eine weitere bezaubernde Dame – Mr. Silla. Die beiden Damen begleiteten das Linzer Publikum durch einen schönen, besinnlichen Abend – ganz ohne Punsch.

Die Nordische Kälte blieb dem kuscheligen Posthofsaal fern, schon Mr. Milla verzauberte das Linzer Publikum mit ihrem außergewöhnlichen Sound. Mit weißer langer Robe wirkte die Isländerin etwas befremdlich – und  gemischt mit der schön schaurigen Musik, wurde die Sängerin schnell in die Geistermusik-Schublade gesteckt. Aber während dem Konzert wird schnell klar, dass die Dame sich trotz ihres Outfits schwer musikalisch zuordnen lässt. Schön war es trotzdem.

Wer es dann ohne viel Mühe schaffte, dass alle Münder offen standen und die Augen genüsslich geschlossen wurden, war Sóley. Ihre Vorwarnung zu Beginn, dass das Konzert hauptsächlich aus ihren depressiven Songs besteht und es ihr Leid tue, solche Stimmung zu verbreiten, wurde mit einem sanften Lächeln abgetan. Während dem Konzert kämpfte die Sängerin mit ihrer Brille die sich immer wieder selbstständig machte – trotz Klebeband-Konstruktion hinter den Ohren. Eines war offensichtlich: der Dame ist der Kontakt zum Publikum sehr wichtig. Immer wieder wurden Anekdoten erzählt oder Fragen gestellt – aber weit weg von 0815 Standard-Klischeefragen.

Die gute Stunde verging wie im Flug und schnell wurden auch schon die letzten Songs angekündigt. Aber die Künstlerin ließ uns nicht ohne ein besonders Lied nachhause gehen – „Pretty Face“. Ein Abend, der Spuren hinterlässt. Ein Abend der in der Vorweihnachtszeit, den perfekten Kontrast zu Stress und Hektik bildet und einem einen Gang zurückschalten lässt.
Danke, liebe Sóley, für diesen wunderschönen Abend!

Foto: Christoph Thorwartl

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