Stoner Doom par excellence: Night of Fuzz Warm-Up in der KAPU Linz

Am Freitag wurde Fans langsamer, groovebetonter Musik mit der Night of Fuzz Warm-Up Party quasi ein Pre-Weihnachtsfest beschert. Frei nach dem Motto „Tune Low, Play Slow“ lieferten Throneless, Sativa Root und Swanmay feinsten Doom, Sludge und Stoner Rock mit Begeisterung, Spielfreude und natürlich einer gehörigen Portion Fuzz.

Etwas enttäuschend war, dass die Begeisterung für den Pre-Event zur Night of Fuzz im Posthof, die am Tag darauf stattfand, sehr durchwachsen war. Zur regulären Startzeit um 21:30 waren noch sehr wenig potentielle Konzertbesucher in der KAPU Bar anzutreffen. Die erste Band entschied sich, geduldig auf etwas mehr Zuhörer zu warten. Irgendwann trudelten dann doch noch ein paar Interessierte ein. Kurz nach 22 Uhr betraten die Linzer Fuzzrocker Swanmay die Bühne, und nachdem kurz der Sound gecheckt und die Instrumente gestimmt wurden, ertönten um 22:20 das Intro und der Opener. Gleich im Anschluss spielte das Trio den ersten Track ihrer im Herbst 2014 erschienen „Metronome“ EP, der live durch eine besonders tighte und energetische Performance glänzte. Insgesamt präsentierten Swanmay ein solides, abwechslungsreiches Set, das nach ca. 45 Minuten leider schon wieder vorbei war.

Nach einer Umbauzeit von ca. 20 Minuten starteten die selbsternannten Doomedelic Stoned Sludge Metaller Sativa Root mit ihrem Set. Leider bevorzugte es ein großer Teil der Linzer Crowd, nach der Swanmay Show im Barbereich zu bleiben, statt auch den anderen Bands ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Die ausgefallene Genrebezeichnung der Band passt jedenfalls wie eine Faust aufs Auge. So erzeugten die drei Salzburger eine böse klingende Soundmasse, die dem Publikum langsam und schmerzvoll in den Gehörgang gepresst wurde. Hervorzuheben war der Song El Topo, der auf der selbstbetitelten EP, die 2014 released wurde, zu finden ist und auch online gehört werden kann. Sehr, sehr groovy gespielt, war er mein Favorit im Set. Aber auch die neueren Songs wie das im April 2015 erschienene La Bestia funktionierten live sehr, sehr gut.

Um 00:25 begann der Hauptact, die schwedische Doom Metal Band Throneless, die ihre neue, im Oktober 2015 erschienene LP präsentierten. Dargeboten wurden mit ungeheurer Lautstärke gespielte, monotone Riffs, die durch die extreme Verzerrung und den vielen Wiederholungen psychedelisch und hypnotisierend wirkten. Der erhabene und depressiv wirkende Sound der Band wurde durch monoton klingende Vocals, die durch den Einsatz von Reverb und Delay sehr effektvoll präsentiert wurden, noch verstärkt. Auf Dauer konnten sie mich jedoch nicht überzeugen, dazu fehlte mir persönlich die Abwechslung.

Alles in allem war es ein guter Einfall, als Einstimmung auf die große Night of Fuzz im Posthof eine Warm-Up Party in der KAPU zu veranstalten. Auch die Idee mit der Reduktion des Eintrittspreises für den Posthof, sofern beide Shows besucht werden, ist eine tolle Sache. Den Bands hat es sichtlich getaugt und dem Großteil des Publikums ebenfalls. Nächstes Jahr gerne wieder!

Redakteur bei subtext.at, Musikfan, aktiver Musiker