M&N sind zurück, Hallen brennen wieder!

Still war es geworden um eines der Aushängeschilder im deutschen Reggae/Dancehall-Bereich – Mono & Nikitaman. 2016 sind sie mit „Im Rauch der Bengalen“ wieder zurück. Das komplett in Eigenregie produzierte neue Album brachte sie auch im Rahmen der dazugehörigen Tour in den Linzer Posthof. Ein Heimspiel, das verdeutlichte, dass Mono und vor allem Nikitaman nichts von ihrer Livetauglichkeit eingebüßt haben!

Der Supportact kam an diesem Abend im Rahmen des Toursupports von Simon Grohe. Der aus Köln stammende Artist hat das Herz am richtigen Fleck, klingt nach einer dancehalligeren Version von Uwe Kaa, und kann mit seinem Aufruf zur „Liebe“ punkten – ein guter Einstieg, auch wenn die richtige „Bombe“ nicht gezündet wurde.

Eines wurde vom Hauptact dann verdeutlicht – Mono & Nikitaman haben die Fähigkeit, live einen Saal zu reißen, auch 2016 nicht verlernt. Auch nicht, wenn sie gleich mit ein paar Brettern vom neuen Album „Im Rauch der Bengalen“ durchstarten. Sie sind (noch) poppiger geworden, das stimmt. Die Messages dahinter sind allerdings gleich geblieben – und live ist noch immer „Bääm“ die Devise. Dass altbekannte Rituale wie das „Meine Seite – deine Seite“  nicht fehlen durften, war klar. Dass sie sich seit „Das Spiel beginnt“, das 2004 erschienen ist, dann doch stark verändert haben, ist auch klar. Umso erfreulicher, dass neben dem obligatorischen „Gras ist legal“ auch „Weil wir Parties lieben“, und, im Rahmen eines Medleys, sogar Material von Nikitamans Solo-Sachen Einzug in die Setlist gefunden hat – danke für ein paar „Ahh… loco“-Schnipsel an dieser Stelle! Dass der Herr Tilstra ein Master of Ceremony der besten Art ist, wurde an diesem Abend ebenfalls einmal mehr deutlich – selten schafft es ein Künstler, die Massive so in der Hand zu halten. Und allen Kritikern zu trotz dürfen sie den Spagat zwischen „Pop“ und „Authenzität“ sehr gut hingekriegt haben, wenn man sich die Wechsel von „Stell dir Vor“ zu „Dezibel“ zu Gemüte führt.

Mono und Nikitaman sind also im Jahr 2016 angekommen. Live noch immer mit das beste, was man hierzulande wohl sehen kann. Auch wenn die neuen Nummern doch eine gehörige Menge Anlaufzeit brauchen – hier wird Abrissparty deluxe geboten. M&N sind also zurück, und die Konzerthallen dieses Landes brennen wieder!

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.