Rainy Rainy Linzfest: Tag 1

Das letzte Mal LINZFEST – so heißt es zumindest in den offiziellen Presseaussendungen der Stadt Linz. Es scheint auch der Himmel traurig darüber zu sein – und lässt seinen Tränen freien Lauf. Aber schönes Wetter beim LINZFEST ist bekanntlich auch eine Seltenheit. Genug vom Wetter: musikalisch waren auch heuer wieder einige spannende Projekte dabei. Motto des diesjährigen LINZFEST war „Wir sind Österreich“, und somit „Bühne frei“ für die österreichische Musiklandschaft. Der erste Tag mit Hinterland, Clara Luzia, Russkaja und Ages.
Ausgerüstet mit Regenjacke, Schirm und Gummistiefel ging es auf zum heurigen Linzfest. Pünktlich um 18:00 Uhr startet die erste Band „Romanovstra“.  Die Ottensheimer haben sich dem Balkan verschrieben, und brachten mit ihrer Musik eine Brise Gypsy-Musik nach Linz. Schön zum Tanzen und Lauschen. Als erste Band hat man es am LINZFEST oft nicht einfach, aber die Band hatte Glück, und es waren doch einige Leute da. Grund dafür dürfte die Tatsache sein, dass sie so jeden eingeladen hatten, den sie kennen – zumindest wurden viele persönlich Willkommen geheißen –  vom Arbeitskollegen bis hin zum kleinen Nachbarskind.

Eingehüllt in einen blauen glitzernden (!) Umhang berat die Band „Resisters“ die Hauptbühne. Bis jetzt hatten wir die drei Damen noch nicht so am Radar, aber ihre ausgefallenen Lieder konnten uns durchaus überzeugen. Vor allem die Abwechslung von ruhigen Pop bis zu, ja, nennen wir es mal Hip-Hop war alles dabei. Auf jeden Fall weiter zu empfehlen.

Ein gelungenes Heimspiel lieferten „Hinterland“. Strategisch gut durchdacht spielten sie Überdacht auf der Lentos-Bühne. Und als der Regen (wieder einmal) einsetzte, wuchs die ZuhörerInnneschaft auf eine sehr beträchtliche Größe.  Gewollt oder ungewollt waren sie nun den Beats und Parolen der Linzer HipHop-Crew ausgesetzt. Musikalisch wie immer ein Hochgenuss, auch die Side-Stories waren sehr spannend – wir hoffen, dass Akinyemi hat sein Poltern trotz Klopfer-Trauma gut verarbeitet hat.

Pre-Headliner Clara Luzia spielte währenddessen schon auf der FM4-Bühne. Sanft, melodisch und mit dem gewissen Etwas verzaubert sie das Publikum. Schon seit 1990 macht die begabte Dame schon Musik und schaffte mit ihren letzten beiden Alben „Here’s to Nemesis“ und „We are Fish“ den Durchbruch. So war es auch nicht verwunderlich, dass die ersten Reihen textsicher bei so einigen Liedern mitsangen.

Die Band „Russkaja“ wurde aufgrund akuter Unterkühlung und einsetzendem Regen übersprungen – aber ich bin mir sicher, dass sie wie immer ausgezeichnet waren und Stimmung bis zum „Gehtnichtmehr“ gemacht haben.  „Ages“, der letzte Act des Abends, bevor das LINZFEST in die Stadtwerkstatt verlegt wurde punktete wieder einmal mit ihrer unglaublichen Show. Auch wenn die Bühne für so viele Lichteffekte fast zu klein war.

Regnerisch, aber trotzdem schön. So könnte man den ersten Tag beschreiben!

Foto: Leeb Lisa & Andreas Wörister

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