RURA: keltisch, schottisch, schön!

Der Besuch einer keltischen Sommernacht gehört nicht zu den Dingen mit einem „Coolheitsfaktor 1000“. Trotzdem konnte die Band RURA bei uns punkten. Die Local-Bühne Freistadt hat sich für die mystische Nacht am Freitag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. 


Irgendwo in einem Garten mitten in der kleinen Stadt Freistadt versteckt sich wohl eine der coolsten Konzertlocations in Oberösterreich. Ein „kleines“ Gartenhäuschen bot am Freitag Platz für fast 100 Personen. Grund für das Ausgraben dieses Juwels war die keltische Sommernacht in Freistadt, die musikalisch von RURA, einer schottischen Folkband, begleitet wurde. Ein „wilder“ Garten, ein Lagerfeuer, Bier und gute Musik – so feiert man in Freistadt das mythische Fest. Die Band RURA zeigte uns schon vor dem Konzert auf, was man sich die kommenden zwei Stunden einlassen durfte. Laute Dudelsackgeräusche ertönten aus dem Backstageraum – und alleine, ohne andere Instrumente, klang es, naja, „spannend“.

Die ersten Lieder wurden rein instrumental präsentiert und schnell kehrte in das Gesumme des Publikums Ruhe ein. Alle lauschten gebannt den ungewöhnlich schönen Klängen der Schotten. Auch wenn es eine kurze Eingewöhnungsphase benötigt, um die lauten Töne des Dudelsacks auch entsprechend würdigen zu können. Aber hat man sich erst an dieses Instrument gewöhnt, wurde man ganz und gar in den Bann gezogen. Nach den ersten drei Songs kam auch der Sänger auf die Bühne und hob das Niveau der Band auf eine ganz andere Stufe – selbst wenn ich immer noch nicht weiß, an wen mich diese dunkle, klare Stimme erinnert.

Die Band war im ersten Abschnitt doch etwas irritiert – wie kann man bei dieser Art von Musik stillsitzen und nur andächtig lauschen.? Vergebens forderten sie zum Tanzen auf  – um auch was zu lachen zu haben, wie sie spitzbübisch anmerkten. Erst nach der Paus,e wo wahrscheinlich Bier und Wein Schuldtragende sind, kam etwas mehr Schwung ins das Publikum, und bei den letzten Liedern tanze man (zumindest) in den letzten Reihen.

Auch wenn sich die Zugabe ebenso in die Discographie von Marcus Mumford einreihen hätte können, klang diese mit Flöte und Dudelsack besser, als von der berühmten und gekrönten Band Mumford and Sons. Beim Lagerfeuer und einem (oder auch mehreren) kühlen Bieren ließ man den schönen Abend ausklingen.

Foto: Christoph Thorwartl

 

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