KATIE MELUA: Ad astra

Sinfonischer Kuschelpop, schmetterlingsleicht und zum Wegschlummern schön. Musik, die einem leise um die Beine streicht. Hier ist die musikalische Klasse im Einklang mit sich selbst. Bereits vom ersten Ton an nimmt uns Katie Melua mit in ihre Welt der märchenhaften Melodien, eingebettet in einem Korsett aus Kälte, Eis und Schnee. Diesmal mit dabei: Ein Frauenchor aus Gori, ihrer Heimat Georgien.

„In Winter“ versteht sich als künstlerische Globalisierung regionaler Kultureigenheiten. Die 32-Jährige hat ihren Poesiealbum um zehn Sentenzen erweitert. Auf ihrem siebten Album setzt die britische Sängerin mit georgischen Wurzeln auf den bewährten Mix aus Jazz und Folk, versetzt ihn aber mit Mehrstimmigkeit. Eine Symbiose aus Tradition und Zeitgeist, wenn man so will. Die Geister der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft haben sich hier verabredet, an den Fäden zu ziehen, die Melua, der Name verspricht schon ein engelsgleiches Erlebnis, durch den Raum bewegen. Sie hat einen neuen Ort gewählt inmitten der reduzierten Umgebung, den Rahmen für Feingliedriges dennoch leicht vergrößert. Auf Bewährtes muss der Fan aber nicht verzichten. Ihre liebliche Stimme wird von Chorgesängen unterstützt, die sich niemals stark in den Vordergrund drängen.

Cover

Ein vertrautes, schwebendes Album wie ein langer ruhiger Folk-Fluss. Die Musik wogt und weht. Hier ist viel Platz für eine Poesie, die mit Pop-Konventionen nichts mehr am Hut hat. Als Komplementärunterhalterin und traditionsbewusste Geschichtenerzählerin nimmt man Melua gern mal mit. Einlegen, dieses Album, und der Welt in der kalten Jahreszeit einen schwelgerischen Blick zuwerfen.

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Foto: Pip

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