Ottone Pesante: Metal-Brass-Kapelle in der Stadtwerkstatt!

Ganz der Blasmusik hat sich der Donnerstagabend in der Linzer Stadtwerkstatt verschrieben. Mit den Italienern Ottone Pesante hatten die heimischen Blechbläser Blechsalat einen würdigen Gegner, was Tanzen mit schweren Geräten betrifft.

Ob es so was wie Hellseherei gibt, sei dahin gestellt. Aber das Team der STWST hat wohl schon so eine Ahnung gehabt, dass an einem Donnerstag die brassbegeisterten Menschen wohl doch lieber daheim auf der kuscheligen Couch verweilen. Obwohl die verkleinerte Bühne vor der normal gewohnten Bühne doch mindestens so kuschelig war. Blechsalat hatte teilweise Probleme, sich nicht bei ihren Showeinlagen gegenseitig die Instrumente über den Kopf zu ziehen. Musikalisch top wie eh und je – wie gewohnt Musik auf hohem Niveau. Leider fehlte etwas die dazu passende tanzende Meute. Fast am Ende des Konzertes trauten sich zwei Personen, ungehemmt ihr Tanztalent vor neugierigen Augenpaaren zu präsentieren. Unüblich, aber auf nachdrücklichen Wunsch gab es dann auch eine Zugabe für den Supportact – Yippie!

Anders, spannender und definitiv lauter wurde es dann bei den Ottone Pesante. Und nach einem beschwingten Konzert mit netten, tanzbaren Covern Blasmusikmetal zu hören tat nicht nur mir im Herzen weh. Ich versuchte es wirklich mit der mir auf Youtube doch sehr vielversprechend wirkenden Band warm zu werden. Aber als nicht unbedingter Fan von Metal oder lauter Musik war dies nicht die einfachste Aufgabe. Zugegeben, ich bewundere die drei Jungs aus Faenza, wie sie mit ihren Instrumenten präzise jeden Ton treffen und rhythmisch und technisch jeden Musikkapellenführer in Staunen versetzten würden. Tanzend gab sich die Band komplett ihrer Musik hin – und so war es meiner Meinung nach reines Glück  (trotz 1,5 m Sicherheitsabstand), dass niemand von der Zugposaune verletzt wurde. Kurz vor Ende gab ich dann schließlich auf. Zu laut und zu befremdlich für meine Ohren – der Ausflug in das musikalische Blechblas-Metal-Land zeigte mir wieder, wie gern ich die sanften Indie-Klänge liebe. Unser Fotograf sah dies komplett anders und blieb bis zum letzten Ton – und sog so ziemlich alle metallischen Klänge in sich ein. Mit einem immer noch leichten Piepsen im Ohr kann ich sagen: für alle, die auf laute Musik, ausgefallene Typen und schräge Arrangements stehen ihr habt am Donnerstag bei Ottone Pesante was verpasst!

Foto: (c) Christoph Thorwartl

 

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