Das war der WurstVomHund-Ball 2017!

Keine Angst vor Vielfalt – unter diesem Motto wurde vergangenen Samstagabend nicht im Palais Kaufmännischer Verein, sondern in der Stadtwerkstatt Linz gefeiert. Ein buntes Potpourri aus Performance, Musik, Spaß und natürlich Glitzer setzte dabei ein Statement, wo auch der Spaß nicht zu kurz gekommen ist.

Zuallererst: Sorry! Sorry an alle, die dem Spektakel nicht mehr beiwohnen konnten. Um 22 Uhr platzte die Stadtwerkstatt aus allen Nähten, und so einige potenzielle Ballgäste mussten leider draußen bleiben. Ein Zeichen aber, dass die Veranstaltung, die ein augenzwinkerndes Statement gegen Ausgrenzung und Intoleranz setzte, gut angenommen wurde. Natürlich durfte drinnen nichts fehlen, was man auch auf einem „echten“ Ball erwarten würde: Würstel, Cocktails, Bier-Bar, Unterhaltung.

Apropos Unterhaltung: da wurde nicht gegeizt. Schon die Wiener At Pavillon wussten zu überzeugen – ihr Mix aus Indie, Funk, Pop und Disco brachte die glitzernde Welt des WurstVomHund-Balles ein erstes Mal zum Tanzen. Auch wenn die Temperaturen gepaart mit der Luftfeuchtigkeit eher an einen tropischen Regenwald erinnerten als an einen Ballsaal. „DISCO DEMOLITION NIGHT“ heißt die aktuelle Single – und der Name ist Programm. Meine Herren, chapeau für einen Abriss bereits zu Beginn des Konzertabendes!

Tanzbarer Indie mit Disco-Elementen: At Pavillon!

Der Headliner des Abends waren alte Bekannte, aus dem Barock quasi in unsere Zeit transformiert. Johann Sebastian Bass, bekannt durch den Eurovision Song Contest, machen aber trotz dieses Mankos gute Musik. Aktuell mit ihrer EP „Dogma“ (hier herausragend: die Single „Across the Ocean“) unterwegs, sind die Bässe noch immer Garant für einen Abriss. Zu etwas späterer, pardon, biergeschwängerterer Stunde war dann auch das Publikum bereit dafür, auch abseits von „Heart of Stone“). Glitzerkonfetti durften ebenfalls nicht fehlen, und natürlich kommt „Harder Better Faster Stronger“ in der JSB’schen Version sehr gut an. Danke, es hat uns sehr gefreut.

Ein Garant für ausgelassene Stimmung: Johann Sebastian Bass

Wer sich beim sonstigen Rahmenprogramm, von Beautysalon bis zu glitzerspuckenden Staubsaugerrobotern, bereits ausgetobt hatte, konnte dann die Mitternachtseinlage (halt um 2 Uhr morgens) bewundern. Und wie man das konnte. Austria’s Sexiest Cheerleading-Combo, die Fearleades aus Wien, legten einen blitzsauberen Auftritt hin. Da wird mit dem Pompons geschrubbt, bis der Arsch glänzt. Da wird jedes Cheerleader-Klischee durch den Kakao gezogen, dass es eine Freude ist. Eine Performance, bei der kein Auge trocken bleibt – so auch am Samstag, wo die Fearleaders für den frenetischsten Applaus des Abends sorgten. Wer danach noch Energie hatte, durfte die bei den Crackstreet Girls loswerden. Mehr oder weniger bekannte Songs sorgten zu später Stunde für einen idealen, glitzernden Abschluss.

Garantiert nicht für’n Arsch: die Fearleaders!

Und bevor wirs vergessen: Respekt, liebe Leute – so leergesoffen wurde die Bar in der Stadtwerkstatt auch selten! Wir sehen uns dann wieder 2018, wenn es wieder heißt: keine Angst vor Vielfalt!

Fotos: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.