„Raise your horns“: Amon Amarth machen den Posthof unsicher

Was gibt es Schöneres, als sich nach einer anstrengenden Woche den Schädel mit einer ordentlichen Portion Metal freizubekommen? Der Samstagabend stand im Linzer Posthof ganz im Zeichen des skandinavischen Death Metals. Die Metalgrößen Amon Amarth legten am vergangenen Wochenende Anker in unserem Heimathafen. Mit an Bord hatten die Schweden sowohl ihre Landsleute von Dark Tranquillity als auch die finnische Band Omnium Gatherum.

Pünktlich um 19:00 Uhr eröffneten Omnium Gatherum mit ihrem Set den Konzertabend. Trotz anfänglicher Zurückhaltung gewannen die Finnen die Metalfans schnell für sich. Dark Tranquillity zeigten sich mit neuem Gesicht an der Gitarre ebenfalls von ihrer besten Seite. Die Band mit Neuzugang Christopher Amott (Ex-Arch Enemy, Armageddon) heizte das Publikum mit einer Mischung aus älteren Songs, aber auch Hits vom neuen Album richtig an. Von „Misery’s Crown“ über „The Science of Noise“ bis hin zu „Atoma“ war alles dabei, was die Band in ihr kurzes Set packen konnte, denn nach nur 45 Minuten Stagetime verließen die Jungs aus Göteborg die Bühne, die sich nun einem aufwendigen Umbau für die Headlinershow unterzog.

Kurz nach 21:00 Uhr war es dann endlich soweit. Die schwarzen Vorhänge wichen von der Bühne und gaben den Blick auf einen gigantischen Vikinger-Schädel frei, zwischen dessen Hörnern Schlagzeuger Wallgren bereits seinen Platz eingenommen hatte. Mit der Viking-Hymne „The Pursuit of Viking“ eröffneten die schwedischen Metaller ihr Set und schon beim ersten Song hatten die Jungs den nun lückenlos vollen Saal vollkommen unter Kontrolle. Egal ob bei „Cry of the Blackbird“, „Death in Fire“ oder „War of the Gods“, der restlos ausverkaufte Posthof feierte die Vikinger mit lautem Mitsingen und dem obligatorischem Headbangen.
Natürlich durften auf der gleichnamigen Tour Hits vom neuen Album „Jomsviking“ nicht fehlen. So wurde der Metal-Meute neben den älteren Klassikern auch Songs wie „First Kill“, „At Dawn’s first Light“ oder auch „The way of Viking“ geboten.

Ständig wechselnde Bühnenbanner und CO2 Kanonen, sowie ein gehörnter und maskierter Vikinger, der während dem Set die Bühne stürmte, rundeten die Darbietung ab und zogen die Zuseher nur noch mehr in den Bann der Band. „Raise your horns“ – Das Trinkhorn, das Frontman Johan während des ganzen Konzertes am Gürtel trug kam gegen Mitte des Konzertes endlich zum Einsatz, als die gesamte Band inklusive maskiertem Statisten kurz von der Bühne ging, nur um im nächsten Moment auch schon wieder mit erhobenen und gefüllten Trinkhörnern ins Rampenlicht zurückzukehren – Skal!
Der letzte Song des Abends wurde mit lautem Donnergrollen und Blitzen angekündigt. Der mit dem Hammer Mjölnir bewaffnete Hegg stürmte die Bühne, mit dem Vorhaben diese zu zertrümmern. Mit „Twilight of the Thundergod“ bekamen die Fans ihre letzte Chance, ihre letzten Energiereserven nochmals unter Beweis zu stellen – die vom ganzen Saal auch mit lautstarkem Mitgrölen und Headbangen aufs Ganze ausgenutzt wurde. Heisere Stimme und steifer Nacken lassen grüßen!

20 Jahre • aus Linz • vegan • Tattoos • Metal & Hardrock • Lieblingsband: Arch Enemy