Crossing Europe 2017: The Days That Confused

„The Days That Confused“ zeichnet die letzten Tage der Verantwortungslosigkeit, des Streunens und des Treibens. Das Ende einer unruhigen, ziellosen und ungesteuerten Jugend sowie dem aufflackernden Sehnen nach etwas Sinnstiftendem.

„Und, was willst du einmal machen später?“. Eine Frage, die auf keiner Familienfeier fehlen darf und Jugendliche in aller Welt meist nur ein unangenehm berührtes Achselzucken entlockt. Allar (Hendrik Toompere Jr), der Protagonist dieser Geschichte, antwortet so wie alle die keine Antwort auf diese Frage haben: „Ich weiß zumindest was ich nicht will“. Allar ist zwar kein Jugendlicher mehr, sondern ein junger Erwachsener, dennoch quält ihn der gleiche undurchsichtige Nebel, der seine Zukunft umgibt.

Der Film beginnt mit einem Unfall, den Allar verursacht und den darauffolgenden Ereignissen. Er stolpert in eine stürmische On-off-Beziehung und schließt sich der örtlichen Dorfmafia an, ohne sich bei beiden dieser Abenteuer wirklich im Klaren zu sein, was eigentlich passiert. Dabei im Nacken sitzen ihm seine Eltern, die von den nächtelangen Zechereien des Sohnes langsam beunruhigt sind.

Triin Ruumets Film spielt im Süden Estlands der Neunzigerjahre und glänzt vor allem durch eindringlich inszenierte Bilder, welche unterlegt werden von echtem estnischen 90’s Pop. Positiv hervorzuheben sind auch die schauspielerischen Leistungen, allen voran die von Hendrik Toompere Jr. Letztlich ist zu sagen, dass der Film ein durchaus gelungenes Werk ist, jedoch nicht hundertprozentig überzeugen kann. Auf Grund von kleinen narrativen Löchern schwappen Allars Verwirrungen auch mal auf seine Zuseher um. Trotzdem lässt der Film unschwer das Talent von Triin Ruumet erkennen.