BURN DOWN THE DISTRICT: frühsommerliches Metal-Spektaktel

Sommerlicher Temperaturen zum Trotz konnte das erstmals in Linz stattfindende „Burn Down The District“ am Freitag voll überzeugen. Gleich fünf Bands aus allen möglichen Metal Subgenres lockten dabei in die Stadtwerkstatt: Anderwelt, We Blame The Empire, The Morphean, Replica und The Camping Chair Project.

Es wäre am Freitag draußen am AEC Deck durchaus komfortabler auszuhalten gewesen. Dennoch wagten sich um 20 Uhr die ersten treuen Fans in den Saal der Stadtwerkstatt. The Camping Chair Project aus Freistadt eröffneten den Konzertabend. Sind die Protagonisten der Band selbst oft und gern gesehene Besucher in den Konzertlocations der Stadt, so machen sie auch selbst auf der Bühne etwas her. Solide dargebotener Melodic Metal mit dezentem Progressive-Einschlag, Cleanvocals gepaart mit Shouts und zweistimmige Gitarrensoli. Trotz zu Beginn etwas schwächelndem Sound ein gelungener Einstand.

Trotz heißer Temperaturen bereits bei Band eins voll Motiviert

Bei den alten Hasen von Replica klang der Sound dann deutlich fetter und auch die Performance passte. Die von der Band, allen voran Sänger Alexander Krumenacker, an den Tag gelegte Energie war schon aller Ehren wert. Seit 13 Jahren, wobei so richtig ist sich da keiner einig, ist die Band unterwegs und spielt Metalcore der alten Schule mit Thrashmetal-Einflüssen. Bei ihrem ersten Gastspiel in Linz seit 3 Jahren wussten Replica voll zu überzeugen und boten dem Publikum obendrein auch noch einen gratis Tanz-Crashkurs an. Hochgradig sympathisch und wie von der Tarantel gestochen.

Pure Energie – Replica

Mit The Morphean stand im Anschluss die erste der beiden Veranstalterbands auf der Bühne, was sich auch entsprechend im Andrang vor der Bühne widerspiegelte. Wie schon am Shredfest im letzten Herbst gab es hier absolut nichts auszusetzen. Nicht umsonst mittlerweile eine Fixgröße in der heimischen Metal Community. Bassist Georg Karl war am Donnerstag übrigens zu Gast in unserer Radiosendung „Subtext On Air“. Hier könnt ihr Nachhören, was er im Interview so zu dieser Veranstaltung zu sagen hatte.

Ausgezeichnet wie immer – The Morphean

Die zweite Veranstalterband waren We Blame The Empire aus Vöcklabruck. Ganz so voll war der Saal zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr, die Stimmung dafür aber immer noch gut. Den einen oder anderen Moshpit konnte man also weiterhin beobachten. Geboten wurde dazu Metalcore moderner Prägung, der zwar naturgemäß arm an Innovation, aber dafür handwerklich top daherkam. Ebenfalls ein grundsympathischer Auftritt. Das Engagement der Band für die Organisation Sea Shepherd, welche mit einem Info- und Merchstand am Konzert vertreten waren, muss ebenfalls lobend erwähnt werden.

Wenig innovativer aber technisch guter Metalcore – We Blame The Empire

Den etwas aus dem Rahmen fallenden Schlusspunkt setzten dann mit Verspätung noch Anderwelt. Düster, atmosphärisch und für die fortgeschrittene Uhrzeit auch irgendwie passend, vollendeten sie einen durchwegs guten Konzertabend, der umbedingt einer Wiederholung bedarf. Bleibt zu hoffen, dass diese Veranstaltungsreihe auch in naher Zukunft wieder mal in Linz gastiert.

Fotos: Andreas Wörister / Slih’s Photography

Schreibt Albumrezensionen, Konzertberichte und führt gerne Interviews - transkribieren tut er diese aber weniger gern. Immer wieder auch für Blödsinnigkeiten abseits seines Kerngebiets "Musik" zu haben. Hosted einmal monatlich die Sendung "Subtext on Air" auf Radio FRO, ist bei mehreren Kulturinitiativen und in einer Band aktiv.