LaBrassBanda: Bayrischer Techno am Linzer Domplatz

Am Fuße des neuen Doms in Linz spielten letzen Samstag die Bands Folkshilfe und LaBrassBanda auf. 3200 Personen lockte das musikalische Programm aus den Domplatz – von Jung bis Alt folgte jeder dem Tagesmotto: „de Leidenschoft muas stimma“.

Schon am Weg in die Stadt merkte man, dass irgendwas in der Luft ist: ungewöhnlich viele Menschen in Lederhosen und Folkshilfe-Merch pilgernten so wie wir zum Domplatz – zum Heimspiel für die Jungs von Folkshilfe. Mit neuen Songs wie „Mir laungts“ im Gepäck steigerten sie die Vorfreude aufs neue Album „Bahö“, welches am 25.8 erscheint. Und es wäre nicht folkshilfe, wenn sie innerhalb der ersten Minuten die volle Aufmerksamkeit vom Publikum haben, auch mit Songs, wo (noch) nicht jeder mitsingen kann. Highlights am letzen Samstag waren dann aber schon Lieder wie „Seit a poa tog“, „Karl und Resi“ und „Summer Sun“. Was soll man zu der Musik von Florian Ritt, Gabriel Haider und Paul Slaviczek noch mehr sagen? Außer, dass sie großartig sind? Wer wie wir nie genug von ihnen bekommen kann: am 17. November spielen sie wieder im Posthof im Zuge der „Bahö“ Tour.

Headliner des Abends waren dann LaBrassBanda, eine Band, die es nun schon seit genau 10 Jahren gibt. Für die bayrische Alpen-Jazz-Techno-Parie ist Linz kein unbeschriebenes Blatt: ein Teil der Band absolvierte hier ihr Studium und kündigte schon nach den ersten Songs an, später beim Leberkas-Pepi  aufzufinden zu sein – sehr sympathisch. Musikalisch boten sie eine breite Palette von Neuer Volksmusik bis hin zum bayrischen Techno. Authentisch und charmant moderierte Sänger Stefan Dettl durch das Konzert. Songs wie „Autobahn“ dürfen bei einem echten LaBrassbanda-Konzert genauso wenig fehlen wie ein tanzwütiges Publikum. Mit ihrem neuen Album „Around the world“ zeigen sie nicht nur ihre Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Einflüssen, sondern auch, welche ausgezeichneten Musiker sich hinter den Blasinstrumenten verstecken. Wenn wir uns nicht verhört haben, haben die Jungs in den letzten 10 Jahren um die 700 Konzerte in sämtlichen Orten dieser Welt gespielt – trotz der Tatsache, dass sie außerhalb von Bayern und Österreich wohl nicht verstanden werden. Wieder ein Beweis, dass Musik Sprachbarrieren überbrücken kann. Um so weiter der Abend am Samstag voranschritt, um so schweißgebadeter und ausgelassener wurde das Publikum. Und alle Tanzmäuse und Tanzmäuseriche kamen sicher bei Songs wie „Alarm“oder „Australien“ auf ihre Kosten. Trotz der Auflage, um 22.00 Uhr dicht zu machen, konnte sich die Band ohne „schneller“ Zugabe von einer halben Stunde nicht verabschieden.

In einer wunderschönen Kulisse komplett abgehen, sich der Musik hingeben und gemeinsam, Jung und Alt, die Neue Volksmusik feiern: so muss ein Konzert sein.

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