Dispatch: Eine Reise durch die Bandgeschichte

Ein gut gefüllter Posthof am Freitag sind zwar keine 110.000 Leute wie beim „Abschiedskonzert“ 2004, dennoch machen Dispatch 2017 noch immer gehörig Spaß, und ein überraschend textsicheres Posthof-Publikum dankte es ihnen gebührend!

Den Anfang machten allerdings Current Swell aus Vancouver/Kanada. Von Anfang an war klar, in welche Richtung die nächste halbe Stunde Musik gehen wird. Blue-Jeans Hemd, Skinny Jeans und stampfende Stiefel, dazu eine richtig gute Folkstimme und Acoustic-Gitarren – also Folkrock vom Feinsten. Man fühlte sich fast wie in einer amerikanischen Südstaaten-Bar, es fehlte nur noch eine Flasche Bourbon und Zigarren. Trompete, Posaune, Mundharmonika und Slide-Gitarre rundeten das Ganze noch ab und machte wirklich Lust auf mehr. Current Swell hätten an diesem Abend also auch gut und gerne Mainact sein können, wenn da nicht noch eine Band aus Boston, Massachusetts gekommen wäre, die noch einmal eines drauflegten.

Perfekter Support – Current Swell

Songs wie „Elias“, „The General“ oder auch „Here We Go“ sind längst zu Welthits geworden und auch die neuen Nummern wie „Only the Wild Once“, „Skin The Rabbit“ oder „Midnight Lorry“ machen Dispatch wohl zu einer der größten Bands auf nordamerikanischen Boden. Man merkte es auch beim Publikum, das sich immer wieder sehr textsicher bewies – und somit Chad Urmston eine Pause gönnte und alleine sange. Chad Urmston wiederum bewies ein weiteres Mal, dass er auf der Bühne wohl alles anziehen kann, ohne blöd zu wirken. Trat er früher noch mit langem rosafarbigen Rock auf, wechselte er jetzt allerdings zu einem khakifarbigen Mechaniker-Overall und spielte dazu eine Gitarre, die aus einem grün/weißem Koffer bestand. Dispatch trat außerdem mit zwei Schlagzeugen auf, eines stehend, eines sitzend, und wechselten immer wieder auf ein Acoustic-Set. Frenetischer Applaus führte zu zwei Stunden Spielzeit, 17 Songs und zwei Zugaben.

Alles in allem kann man sagen: jeder, der an diesem Abend im Posthof war, kann froh sein, dass es diese Band noch immer gibt, und sie sich nicht wie angekündigt 2004 auflösten. Auf jeden Fall einer der musikalisch besten Abende seit längerem im Posthof, und dieser wird noch lange in Erinnerung bleiben.

Fotos: Andreas Wörister (Facebook Page / Homepage )

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