Mezzanine Club: ein bisschen Indie geht immer

Ganz unter dem Motto „Indie geht immer!“ startete am Samstag die Konzertsaison im Mezzanine Club alias Gasthaus Höller. Kytes, Seraphim und Safari bereiteten die musikbegeisterten Mühlviertler*innen top auf die kommenden Indoorkonzerte in den „Wintermonaten“ vor. 

Knapp 150 Menschen feierten letzten Samstag die Eröffnung der Konzertsaison im Gasthaus Höller. Fast ungewöhnlich pünktlich startete die erste Band „Safari“. Ein leider nicht sehr einfacher Name zum Googeln bzw. auf Youtube zu suchen – aber musikalisch dafür umso eingängiger. Die Band selbst gilt in ganz Österreich als Geheimtipp. Aus einem Experiment von zwei Brüdern wurde eine Band – die sich stark am momentanen Musikstil orientierten und sich ähnlich wie Leyya, Ant Antic und Mynth dem Electropop verschrieben haben. Am Anfang des Sets fehlte die Balance zwischen den einzelnen Musikern etwas. Jedoch wurde diese mit jedem weiteren Song weiter gefunden und ab der Mitte von Set kam man aus den Staunen kaum noch raus. Gerade mit dem bekanntesten Song „Shakalaka“ konnten sie im hohen Mühlviertel sehr gut punkten. Und auch die ersten mutigen Mädels fanden sich vor der Bühne zum Tanzen ein.

Kurz vor zehn fühlte sich der Saal vom Gasthaus Höller doch noch komplett. Pünktlich eben für das quasi Heimspiel der Band Seraphim. Über Seraphim wurde von uns schon so oft berichtet, dass es schon schwer wird, sich nicht immer wieder zu wiederholen. Ja, sie sind eine wahnsinnig gute Band, die wir glücklicherweise schon seit über fünf Jahren begleiten dürfen. Und nein, wir wissen selbst noch immer nicht, warum sie nicht längst Festivals headlinen oder goldene Plattenverträge haben, aber vielleicht wollen sie den ganzen Rubel auch nicht. Möglicherweise ist es ihnen fast lieber, in einer intimen Location wie beim Höller ein Konzert vor ihren Freunden zu spielen, um danach mit denen noch gemütlich ein Bierchen trinken zu können. Oder völlig stressfrei ein Wochenende auf einer Hütte verbringen und gemeinsam ohne Druck von großen Labels an ihren Songs feilen. Verständlich wäre es. Egal, was in ihren Köpfen aber vorgeht, eines ist klar das Konzert: am Samstag war wie immer wunderschön. Besonders da es neben den üblichen Songs wie „Ilvy“ oder „Dancer in the dark“ auch einen neuen Song gab – der etwas an große Indie-Bands wie Alt-j erinnert. Aber was die Jungs immer noch können, ist es, die Menschen im Saal zu begeistern, schon ab dem ersten Ton wurden die Tanzfläche auch als solche verwendet.

Kytes machten an dem Abend dem Abschluss. Die Münchner Band war am Samstag erst zum zweiten Mal im Mühlviertel – konnte aber trotzdem stark bei den Publikum punkten. Sänger Michael Spieler schafft es auch diesmal innerhalb von wenigen Minuten die gesamte Menschenmasse mit seinem Enthusiasmus anzustecken – eine Gabe, die nicht jeder Musiker hat. Die Musik verbreitete in der gesamten Location gute Laune und verleitet zum Tanzen und laut Mitsingen. Gerade Songs wie “ I got something“ oder “ On the run“ sind dafür wie geschafften.

Foto: Christoph Thorwartl

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