Need for Speed: Payback || oder doch Fast & Furious?

Wer mit der Underground Reihe von Need for Speed vor allem mit Underground 2 oder Most Wandet aufgewachsen ist, dem wird es wohl ähnlich gehen wie allen Anderen, die bis heute noch NFS zocken. Jedes mal ist die Hoffnung groß – und jedes Mal die Enttäuschung noch größer. Auch NFS Payback ist mit den alten Games nicht zu vergleichen, punktet jedoch etwas mit der Grafik bei den Autos.

Need for Speed: Payback erinnert doch etwas an die Fast & Furious Filme, da diesmal verstärkt auf die Story gesetzt wird. Diese ist  jedoch leider etwas platt – um nicht zu sagen abgedroschen. Eine Racing-Crew, die durch einen Maulwurf im Team alles verliert, sich rächen will und dabei sogar zum Äußersten greifen muss – und sich mit dem Feind anfreundet. Irgendwie kennt man diese Stories mittlerweile zu Genüge – und diese haut einen jetzt nicht wirklich vom Hocker. Zudem sind die Dialoge nicht wirklich mitreißend, und die kleinen Mätzchen von Fenster zu Fenster vor einem Rennstart sind teilweise zum Fremdschämen.

 

Need for Speed: Payback
Publisher: EA
Entwickler: Ghost Games
Plattformen: PlayStation 4, Xbox One, PC
Testplattform: PS4
Metacritic-Score: 61 %
Preis: 69,99 €

 

Die Kampagne

Am Beginn des Spiels wird natürlich die Story eingeläutet, und man merkt sofort, dass verstärkt auf Special Efffects gesetzt wird. Jedes Cop-Auto, das man von der Strecke abdrängt, explodiert, genauso wie das Haus von Hauptcharakter Tyler Morgan. Dazu sieht man immer wieder Stunts, vor allem weite Sprünge über und durch gewisse Objekte. Neu ist auch, dass man erstmals nicht nur mit einem Charakter fährt, sondern mit drei verschiedenen, die alle auf eine eigene Disziplin spezialisiert sind. Tyler ist dabei der klassische Street- und Drag-Racer, „Mac“ Drift- und Offroad-Spezialist und Jessica die Frau für die Runner-Aufgaben. Es gibt auch eigene Autos für jede dieser Kategorien und im Verlauf des Spiels muss man in jeder Kategorie fünf Ligarennen gewinnen, um diese abzuschließen. Dabei bekommt man vor dem Start eines Rennens einen Hinweis, ob dein Auto die gewisse Stärke hat, um mitzuhalten. Leider ist die KI aber nicht so stark, und man gewinnt meistens trotzdem. Das liegt auch daran, dass selbst wenn man einen Fehler macht und weit zurück liegt, man am Ende wieder rankommt und doch noch gewinnt – Stichwort Gummiband-KI.

Etwas nervig sind auch die langen Ladezeiten vor einem Rennen und die Einspieler, die wirklich zum Fremdschämen einladen. Ansonsten läuft das Spiel wirklich flüssig, wären da nicht immer wieder diese Videosequenzen, bei denen man leider nur zusehen kann und man sich fragt, warum man diese nicht selbst spielen kann.

 

Grafik Hui, Lootboxen Pfui!

Wirklich toll gelungen hingegen sind die Autos. Solange sie von dir oder deinem Gegner gefahren werden. Denn der normale Verkehr rund ums Renngeschehen erinnert noch immer an Schachteln mit Reifen. Ebenso dürften vielen Gamern die Karten nach einem gewonnen Rennen ein Dorn im Auge sein. Mit diesen Karten kann man nämlich via Zufallsprinzip bessere Teile für den Wagen gewinnen. Kennt man ja mittlerweile von EA bei Spielen wie Fifa, Call of Duty WW2 und so weiter. Lootboxen werden diese Karten oder Boxen genannt und sind bei den Gamern mittlerweile mehr als verhasst. Auch im Tuningshop gibt es diese Karten: hier sieht man jedoch Gott sei Dank, was man kauft. Jedoch wird das durch Rennen gewonnene Geld nicht ausreichen, um diese Karten zu kaufen, wodurch wieder einmal das „Echtgeld“ zum Fortschritt beitragen muss. Anders als in der Underground Reihe gibt es allerdings nur einen Shop für die Leistung der Wagen. Spoiler, Decals, Lackierung und anderen Schnick-Schnack kann man durch gewisse Aufgaben freischalten und in der eigenen Garage dann anfertigen. Dabei ist der Aufbau des Menüs in der Garage wirklich nicht gerade übersichtlich und man braucht seine Zeit, bis man auf alles drauf gekommen ist.

Protzig, aber cool – Die Rennwagen

 

Vor allem die Oldtimer sind gelungen

 

Handling: Hast du alles im Griff?

Wenn man gerne Racing Games spielt, vor allem wie Codemasters Formel 1 oder WRC Rally, die mit ihrem Handling in den neuesten Versionen wirklich bestechen können und ein jeder gefahren Kilometer mehr Spaß macht, dann lässt einem NFS Payback fast ein wenig das Herz bluten. Man hat eigentlich nie so richtig, das Gefühl das Auto vollkommen sicher in der Hand zu haben und jede Kurve wird zur neuen Herausforderung, nicht irgendwo im Nirgendwo zu landen.

 

Autowracks: Und noch ein Hauch Assassins Creed

Im Verlauf des Spiels tritt man immer wieder gegen Racing-League-Bosse an und bekommt als Belohnung von ihnen Hinweise, wo sich Autowracks befinden. Diese erinnern dabei Stark an die Schatzkarten bei Assassins Creed, sind aber trotzdem eine tolle Abwechslung, und die Wracks sind wirklich tolle Oldtimer, die dazu noch etwas mehr „Wumms“ unter der Haube haben. Aufgeteilt sind die Wracks auf die ganze Stadt, die leider auch nicht an frühere Städte anschließen kann. War die Open World früher noch einladend, auch mal eine Runde ohne irgendwo hin zu müssen zu drehen, denkt man in Payback kaum daran. Geschuldet ist dies der großen leeren Wüste und dem wie bereits angesprochenen miesen Handling.

Mein Schatz – Mein Wrack

 

Auch die Stadt / Wüste lässt zu Wünschen übrig

 

Gelungen oder nicht ? – Fazit

Pro:

  • Die Wracks
  • Die Grafik der Autos
  • Die Musik

 

Contra:

  • Das Handling
  • Die Story
  • Die Konversationen
  • Die Grafik der Autos im normalen Verkehr
  • LOOTBOXEN!!!!!
  • Die Stadt

 

Alles in allem kann Payback wieder nicht überzeugen und enttäuscht sogar auf weiten Strecken. Ebenso fraglich ist, was jetzt auch noch in einem Racing-Game die Lootboxen verloren haben und warum man noch mehr „Echtgeld“ für eine Offline-Story ausgeben soll.

Wertung der Redaktion:  55%

Musik - Filme - Booking - Vorstand