Nofnog: Punkrock, Swiss-Style

Samstagabend, ein Konzertsaal, zwei Punkbands, ca. 30 Gleichgesinnte. Ein kleines, feines Punkkonzert also, das in der Linzer Stadtwerkstatt stattgefunden hat. Dafür verantwortlich: Nofnog aus St. Gallen, samt gleichfalls Schweizer Support Überyou. 

Dass es schwierig ist, Leute zu einem Konzert zu ziehen, wenn nicht grade das Who-is-Who der lokalen Punk-Szene spielt, wurde am Samstagabend in der Linzer Stadtwerkstatt wiederum deutlich. Dass man dabei mitunter was versäumen kann, ebenfalls. Denn die zwei Schweizer Bands, die sich gerade auf Tour befinden, hätten es sich durchaus verdient gehabt, vor einer größeren Audienz aufzugeigen. Macht aber nix – die, die da waren, wurden duchaus gekonnt unterhalten.

Zum einen von Überyou – einer Band, die hierzulande wohl nur den eingefleischtesten Punkrock-Jüngern bekannt sein dürfte. „Night Shifts“ heißt die aktuelle Platte, mit der sie ihrer Musikleidenschaft fröhnen – Pluspunkte konnten sie vor allem dadurch sammeln, wirklich jeden Besucher einzeln mit einem beherzten „Prost“ zu begrüßen. Musikalisch wird hier Punkrock mit deutlichem Hardcore-Einfluss geboten, der das Rad zwar nicht neu erfindet, sich in Sachen Livetauglichkeit, energischer Darbietung und Qualität aber nicht vor Größen verstecken muss. Ein sympathischer Auftritt – im übrigen auch am Tresen nach dem Konzert!

Headliner des Abends: Nofnog. „No Fight, No Glory“, abgekürzt. Das Cover der aktuellen Platte, „Thieves“, hat mit SBÄM ein hierzulande nicht mehr so ganz Unbekannter designed. In diese Richtung geht auch die Musik – Punkrock allererster Güte. Hervorzuheben hier: Drummer und Lead-Vocalist Jerome, dessen Stimme man sehr, sehr gerne zuhört. Auch wenn es jetzt nicht der ganz große Abriss war, haben sich Nofnog auch hierzulande ein Publikum verdient. Politische Message? Sowieso inklusive. Vielleicht sind sie ja bald wieder hierzulande zu sehen – einen Abstecher sind die vier Jungs allemal wert.

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.