Jeremy Loops: Summervibes aus Cape Town

Der südafrikanische Singer-Songwriter Jeremy Loops präsentiert momentan sein neues Album „Critical As Water“ auf seiner „Levitation“- Tour, bei der er in Südafrika, Nordamerika und Europa Konzerte gibt. Und ebenso war ein Halt auf seiner Liste der berühmt-berüchtigte Linzer Posthof. Mit auf Europa-Tour ist auch James Hersey, ein österreichisch-US-Amerikanischer Musiker.

Freitagabend bedeutet oftmals für Konzertliebhaber, besonders für LinzerInnen, dem Posthof einen Besuch abzustatten. Vor allem, wenn das Wochenende beginnt und der Einstieg gemütlich über die Bühne gehen soll. Dies war auch gestern der Fall. Allerdings begann die Gemütlichkeit erst mit dem Headliner Jeremy Loops und seiner vierköpfigen Band, der den etwas eintönigen Supporter James Hersey abgelöst hat. Dadurch konnte letztendlich das Publikum noch ein harmonisches Finale erfahren. Denn der Gitarrist James Hersey mit Bassist und Schlagzeuger im Gepäck konnte mit wenig aufregenden Songs, begleitet durch elektronische Beats, kaum überzeugen. Obwohl er im Jahre 2011 den 2. Platz beimi den Austrian Newcomer Award ergatterte, war sein weiterentwickeltes musikalisches Werk nicht jedermanns Geschmack. Oftmals werden seine Songs auf FM4 und Ö3 gespielt, beispielsweise „Miss You“ und „Real for you“, welche vermutlich durch mehrmaliges Hören einen Touch von „nichts Besonderes mehr“ erhielten. Noch dazu, wenn die Songs alle sehr ähnlich und monoton aufbereitet sind. Sozusagen gibt es bei seiner Musik nichts Außergewöhnliches.

Was wiederum Jeremy Loops mit seiner vielseitigen Spielart und einer unglaublichen musikalischen Aussagekraft schaffte. Mit vielen verschiedenen Elementen, die Jeremy in seiner Musik einfließen lässt, und mit seiner sympathischen Ausstrahlung konnte er den Abend zugleich noch „rocken“ und eindrucksvoll stimmig abklingen lassen. Natürlich gab es keinen Rock, aber mit der anspruchsvollen Bühnenpräsenz der Musiker und den motivierenden Summervibes konnten sie das Publikum damit anstecken. Besonders in der momentanen kalten Zeit. Dazu passten insbesondere „Gold“ und „Waves“ von seinem neuen Album. Letzterer Song ist gekennzeichnet durch einen gedämpften Bass und pfeifbare Melodien, die eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringen. Bei „Vultures“ hingegen kommt wieder die Mundharmonika zum Einsatz. Und „Freak“, welches bereits Kritik erfuhr, fiel an dem Abend ganz und gar nicht aus der Reihe. Der Song beinhaltet Reggae-Beats, der tiefe Bass kommt auch hier wieder zum Vorschein und der Relax-Modus war gesichert. Natürlich durfte das Publikum auch auf alte und sehr bekannte Lieder von Jeremy nicht verzichten. Besonders nicht auf „Down South“, “ My Shoes“, „Higher Stakes“ und „Sinner“. Bei den letzteren beiden Songs muss auch erwähnt werden, dass sie einen Hauch von Mumford & Sons-Rhythmen aufweisen. Und gegen Ende des Konzertes kam noch einmal James Hersey mit auf die Bühne, um ihren gemeinsamen Song „My People“ zu präsentieren.
Gemeinsam mit seiner Mundharmonika, Gitarre und den Rhythmus-Loops, dem Saxophonisten und Keyboarder, Schlagzeuger, Bassisten und dem Rapper Motheo Moleko ergibt das Werk von Jeremy Loops ein wohlgeformtes Gesamtkunstwerk!

Fotos: Andreas Wörister / Slih’s Photography

Konzert-, Musical- sowie Festivalliebhaberin. kurz gesagt: every kind of music - depending on my mood