Konzert in der STWST: Gazelle & the Bear, UMM

Juhu! Das erste Konzert seit, ja seit wann eigentlich? Mittlerweile hab ich den Überblick verloren, aber ein gutes Jahr wird es schon gewesen sein. Umso glücklicher bin ich, dass ich mit einem so schönen Konzert in die neue Saison gestartet bin. Es hat in der Stadtwerkstatt stattgefunden und war tatsächlich auch meine Premiere im Hinblick auf „Stadtwerkstatt-Konzerte“. Bevor ich also auf die künstlerische Performance eingehe, hier noch meine Best-Of-Konzerte-in-der-Stwst-Entdeckungen:

  1. Das Schöne hier ist, das nur eine Treppe zwischen dir und dem nächsten Bier liegt.
  2. Am Frauenklo muss man nicht warten.
  3. Die MusikerInnen sind nach der Vorstellung auch vor der STWST eine rauchen, Merch verkaufen oder sitzen am Nachbartisch.
  4. Die Bands sind meistens unbekannter und für mich deswegen auch authentischer. Echte Emotionen anstatt von aufgesetzter Show quasi.
  5. Im Konzert ist man der Band auch räumlich viel näher, was das Musik-Erlebnis 100x besser macht.
  6. Prptipp: In der STWST kann man sich auch noch um 10 ein Bier kaufen und das dann noch gemütlich auf den ARS-Stufen trinken.

Um sieben fing es dann pünktlich an und beim vorletzten Song bin ich tatsächlich draufgekommen, dass es eine ZWEITE BAND gibt. Spitze, damit hab ich wirklich nicht gerechnet und die Plätze waren auch super: erste Reihe, fußfrei und noch dazu in Liegestühlen.UMM

Die Vor-oder Zweitband also, „UMM“, war trotz großer Besetzung auf kleiner Bühne sehr harmonisch, allein schon zwischenmenschlich und das schlägt sich dann natürlich auch in der Musik nieder. Piano, Synth, Bass, Gitarre, Schlagzeug und Mehrstimmigkeiten haben sich verwoben und den ganzen Raum erfüllt. Alles sehr atmosphärisch und auch berührend, der ganze Raum hat irgendwie geschwebt und eine große Resonanz erzeugt und mir wurde wieder klar, was der Unterschied zwischen Live-Auftritten und Spotify ist. Auch beide Bands haben sich wahnsinnig gefreut, nach einem Jahr proben und aufnehmen endlich wiedermal vor Publikum spielen zu dürfen.

Nach der Pause war dann „Gazelle and the Bear“ auf der Bühne, ein DUO aus Österreich, das man stilistisch irgendwo zwischen Modern-Jazz, Pop und Hip Hop einordnen könnte. Wirklich schön, mitreißend und vor allem erstaunlich, zu was nur zwei Menschen auf der Bühne zu erschaffen in der Lage sind. Beide Musiker sind wahnsinnig talentiert und auch, das muss man sagen, geübt – sie haben ihre Instrumente im Griff. Für mich gibt es ja fast nix schöneres, als jemandem auf der Bühne zuzusehen, der Spaß hat, seine Zeit genießt und mit seiner/m (in diesem Fall) Stimme/Schlagzeug umzugehen weiß. Wirklich. Vor allem bei SängerInnen, weil ich da annähernd nachvollziehen kann, wie was gemacht wird und Ines Kolleritsch über ein sehr sehr breites Reservoire an Gesangstechniken verfügt und an einer Stelle ca zwei Minuten die Tonleiter rauf und runter improvisiert hat, inkulsive Beat-Boxing Part. Julian Berann – studierter Schlagzeuger –  hat auch gscheit was drauf, für mich aber leider schwer zu beschreiben. Aus musikalischer Perspektive alles sehr impressive. Zu ein paar Songs gab es auch schöne Einleitungsworte über die Gedanken hinter den Lyrics.

Für jeden, der den Sound nachfühlen möchte, hier der Song „Mama“ aus dem neuen Album „Weird Shaped Clouds“.