Fast schon wie früher: Kringa live in der KAPU

Ein Konzert der Marke „Hey, es fühlt sich schon fast nach 2019 an“ gab es am vergangenen Samstag in der Linzer KAPU zu bewundern. Für Fans härterer musikalischer Gangarten gab es mit Kringa einen Leckerbissen zu hören, der noch dazu passend umrahmt wurde. 

Zugegeben: was haben wir uns gefreut, dass die Kleidung am Sonntagvormittag wieder mal so richtig nach „Gestern Nacht“ gerochen hat. Verschwitzt, aber glücklich. Natürlich getestet taten es uns dann doch einige Freunde dunklerer Musik gleich und verbrachten die Samstagnacht in den heiligen Katakomben der Kapuzinerstraße, der KAPU. Kein Wunder, für Kringa kann man ja schon mal seinen 3G-Nachweis einstecken, ein (kann man) oder auch mehrere (sollte man) Getränke genießen, und einen feinen Abend haben. Der begann mit Loather, einer Wiener Cobo, deren Motto „dark, depressive though beautiful facets of life“ Programm ist. Düster, Noise, Gitarrengewitter – was will man eigentlich mehr? Eigentlich nix auszusetzen an diesem Gig, doch so hundertprozentig wollte der Funke leider noch nicht auf das Publikum überschwappen. Die Energien wurden für den Headliner aufgehoben.

Der begann dann auch mit gehöriger Verspätung. Soundcheckbedingt nach längerer Unterbrechung ging es dann los – ja, auch die Verspätung fühlte sich fast schon an wie „früher“. Eins vorweg: das Warten hat sich ausgezahlt, Kringa drücken live noch mehr als auf Platte, das Publikum ist hochzufrieden, die Wände der KAPU fast schon schweißnass, und das Album „Feast Upon The Gleam“ rennt auch in der Woche darauf nochmals am Teller. Eine Band, die sich live gerne weniger rar machen dürfte – und hoffentlich ein Vorgeschmack auf noch viele durchschwitzte Nächte in der KAPU, hänlich der am Samstag, die man bei einem Set von „Rosa Nebel“ noch gebührend ausklingen lassen durfte. Ein Samstagabend, der wenige Wünsche offen ließ!

Foto: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.