Scott Matthew – a little bit like Barbara Streisand

Scott Matthew gehört schon fast zum Inventar im Posthof Linz. Gemeinsam mit der Vorband Catt hat er es erneut geschafft uns einen wunderschönen Abend zu bescheren.

Der Herbst zieht ein und die Wollsocken werden aus der Schublade herausgeholt. Eine bessere Grundstimmung gibt es wohl nicht für ein Konzert von Scott Matthew.


Bevor wir zu seinem doch sehr traurigen Set kommen, hat uns noch Catt einen Vorgeschmack auf ihr Konzert im April gegeben. Die junge Musikerin wuchs in einem kleinen Dorf, in einem musikalischen Umfeld auf. Wo ihr klassischer Zugang zur Musik gefördert wurde. Wie so viele musikalische Menschen zieht es Catt auch nach Berlin, wo sie während Corona ihr erstes Album produzierte. Ihre Musik selbst könnte man als mystisch & theatralisch beschreiben. Teilweise hat man das Gefühl, dass Songs auch als Hintergrundmusik für diverse historische Verfilmungen verwendet werden könnten. Mit Klavier, Posaune, Trompete und Percussion im Loop erzählt uns die Multiinstrumentalistin eine musikalische Geschichte rund um die zeitlose Nachtidylle.

Scott Matthew gesteht gleich vorweg, dass er sich eher auf Songs von den alten Alben fokussieren wird und kaum neue spielen wird, da er diese noch zu wenig praktiziert hat. So kennen wir den Wahl-New Yorker auch. Der nicht nur für seine (traurige) Musik bekannt ist, sondern auch für seine ehrlichen und sympathischen Gespräche auf der Bühne.
Er selbst kommentierte die Songauswahl als Best off seiner Diskografie. Lieder wo er besonders stolz drauf ist wie, „Sinking“ oder vom neuem Album „The wonder of falling in love“ waren somit Teil vom Set.

Wie auch der Song „White horse“, wo zufälligerweise auch ein kleiner Weißer Käfer auf seinem Mikrofon gelandet ist, welcher vorher gerettet wurde, um keinen Lachanfall während dem ernsten Song auszulösen. Falls wir es noch nicht erwähnt haben: Scott Matthew ist für uns einer der sympathischsten Musiker*innen, die wir kennen. Wo man sich beinahe wünschen würde, dass er mehr zwischen den Songs kommuniziert.

Sehr berührend war der Moment, wo er seinen beiden Musiker*innen Marisol Limon Martinez (Pianistin) und Sam Taylor die Bühne überließ, damit diese eigene Songs performen können, als Dankeschön für die Jahrzehnte lange Freundschaft und Unterstützung.

Bevor er zu seinem traditionellen Abschluss mit dem Song“ I wanna dance with somebody“ kam, meinte er noch, er fühlt sich wie Barbara Streisand und bedankt sich so für den schönen Abend.

Fotos: Lisa Leeb

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