CARDIAC ARREST: This is ours to lose!

Zugegeben, es ist schon irgendwie abgedroschen, DIY als „och wie authentisch“ zu titulieren. DIY machen halt heute schon ein ganzer Haufen Bands. Crowdfunding ist da nur ein Auswuchs davon. Dass DIY auch heute noch authentisch geht, beweisen die Linzer Jungs von CARDIAC ARREST, die seit guten fünf Jahren die Linzer Alternative-Szene bereichern.

Vinyl ist teuer. Das müssen wohl auch die Jungs von CARDIAC ARREST eingestehen. Was macht man also als Band ohne Geld und leider noch immer viel zu wenig Ruhm? Richtig, man veröffentlicht trotzdem Vinyl. Ok, so halbwegs halt. Selbstgebrannte CDs, die oben ausschauen wie eine Vinyl. Na immerhin! „This is ours to lose“ ist der Titel der aktuellsten, vier Tracks umfassenden EP von CARDIAC ARREST. Das Quintett aus Linz besteht seit 2010, und bezeichnet sich selbst als „Post-Hardcore“. Allerdings schon mit starken Alternative-Rock-Einflüssen.

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Die aktuelle EP beginnt dann gleich mal mit „Forget“. Nicht unbedingt zu vergessen, die Nummer. Ganz und gar nicht. Eine knappe Minute dauert das Intro, ehe dann gleich mal so richtig losgelegt wird. Angenehm rumpelt das Ganze dahin, bis dann mal so richtig schön losgescreamt wird. Auch die cleanen Parts können überzeugen – ein angenehmer Start für einen Tag, wo es einen „mal wieder überhaupt nicht freut“. Auch wenn die Lyrics eher depressiv sind.

„Withered Thoughts“ schlägt rein lyric-technisch in dieselbe Kerbe. Scheiß-Drauf-Mentalität trifft auf Aussichtslosigkeit. Wiederum ein angenehm klingender Mix aus Screams und cleanen Parts, jedoch etwas melodischer als der Opener. Schön, defintitiv empfehlenswert.

 

„This is ours“ kann man dann als die „Ballade“ bezeichnen. Wobei „Ballade“ auf Punk-Scheiben ja auch immer relativ ist. Etwas optimistischer klingt das Ganze dann schon – man ist mittlerweile bei Hoffnung und Sehnsucht anstatt der Depressionen angelangt.  „Colliding“ beendet dann auch schon wieder das knapp viertelstündige Vergnügen, das dann fast schon ein Happy End bietet. Versöhnung, die Angst, zu verlieren, „uns“ zu verlieren. Musikalisch orientiert sich das dann wieder an den ersten Tracks, klingt jedoch auch schon, wie die Lyrics, um einiges optimistischer. Mit „This is ours to lose“ haben CARDIAC ARREST eine gute viertelstündige Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die man sich gerne anhören darf!

„This is ours to lose“ gibt es gratis zum Download unter cardiacarrest.bandcamp.com, die Band freut sich aber sicher über eine kleine Spende.
Für physische Exemplare wendet ihr euch am besten an CARDIAC ARREST direkt! Nähere Infos gibts wie immer auf Facebook!

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.