DOMINIK McNEDER – „Luck Keeps Us Alive“ (mit Gewinnspiel!)

Die Bundeshymne gehört umgedichtet: „Heimat bist Du vieler Künstler“ – oder so. Damit wäre die Genderdiskussion erledigt und das Hauptaugenmerk mal auf etwas Erfreulicheres gelegt. Darum widmen wir uns heute mal einem jener Künstler. Und zwar DOMINIK McNEDER, der mit „Luck Keeps Us Alive“ seine Debütscheibe auf den Markt geschossen hat. Vom Vinylfan für Vinylfans, aber auch für Musikfans?

Ja, die Scheibe kann man auch als „normaler“ Musikfan erstehen. Das sollte man sich aber vorher überlegen, denn ohne Vorbehalte kann man „L.K.U.A.“ nicht empfehlen. Aber zuerst mal zu den Hard Facts und der optischen Erscheinung:

Hard Facts

Erschienen ist „Luck Keeps Us Alive“ bereits am 18. März 2016 in einer Auflage von 500 CDs und 300 12″-Schallplatten (schwarz, 33 RPM). Letzteres wird komplettiert durch einen einfachen Papiersleeve mit den Songlyrics. Eingespielt wurde es von DOMINIK McNEDER mit seiner, THE GOLD CORNER BASEMENT titulierten, Backing-Band, bestehend aus Thomas Mulitzer (guit), Wolfgang Posch (bass) und Bernhard Breidler (drums). Von der Gestaltung her ist Herrn McNeders Debüt äußerst ansprechend und wartet mit Nadine Schachingers Steg-Foto und einem leicht hipster-esquen Design auf. Gerade das hübsche Design dürfte zudem durch das begrüßenswerte Vinyl-Revival die zahlungskräftige(re) Hipster-Kundschaft ansprechen und -locken. Vergönnen würde man einem netten Kerl wie DOMINIK McNEDER den finanziellen Erfolg – beziehungsweise zumindest ein Nullsummenspiel.

Nach dem Auspacken des schönen Schmuckstücks dominiert genau ein Gedanke den Gang vom Regal zum Plattenspieler: „Scheiße, das ist die dreckigste Schallplatte, die ich jemals gesehen habe!“ Ob es sich beim Review-Exemplar um einen Ausreißer oder den Regelfall in Sachen Staub, Fussel etc. handelt, konnte nicht eruiert werden und nach zehn Umdrehungen unter den gnädigen Berührungen der Schallplattenbürste ist das auch egal. Frisch geputzt offenbart das schwarze Stückl Plastik nun seinen akustischen Inhalt.

Die Songs

Erstes Fazit nach dem Opener „Needles“ – Aja. Wieder mal eine punkige Singer/Songwriter-Platte. CHUCK RAGAN lässt grüßen, unterschlagen wird dabei jedoch die whiskey-marinierte Stimme des Acoustic Folk Punk Gottes. Jedoch beweist Herr McNEDER schnell, dass er nicht (komplett) von RAGAN abkupfert. „First Love“, Track Nummer 4, kommt nämlich mit einem Vibe daher, der stark an die entspannte Atmosphäre von JACK JOHNSON erinnert. JOHNSON und RAGAN? Gefällt.

Allerdings ist nach Song 5, „Wanderlust“, die A-Seite schon vorbei und lässt den Hörer etwas verwundert und unterwältigt zurück. Highlight auf der A-Seite? Nix. Hängen geblieben? Kaum was. Ohrwurm oder zumindest Mitsing-Refrains? Nope. Und auch die Songstrukturen wirken sehr eigenwillig. Äußerst schade. Also wird die Scheibe umgedreht, erneut geputzt und die B-Side begutachtet.

Und endlich kommt etwas Bewegung in die Sache: „Against Me! (And Everyone Else)“ ist die erste Hilfe und der nötige Defibrilator, der „Luck Keeps Us Alive“ am Leben erhält. Ein melodischer Fußstampfer mit eingängigem Text in dem sich wohl der ein oder andere locker wiedererkennen kann. Daumen hoch und „Woohohooooo!“ laut mitgegröhlt – die Nachbarn freut’s! Auch der siebte Titel, „The Plural Of Vinyl Is Vinyl“, kann überzeugen und macht – besonders über Nadel und Verstärker wiedergegeben – besonders viel Spaß. Etwas nostalgisch, etwas plakativ, aber eine absolute Feel-Good-Nummer mit Potential zum Mitsing-Refrain. Die Nachbarin klopft an der Tür, auch sie findet’s gut.

Wetzlmayr_20160705_7569

Das letzte Highlight kommt dann in Form von „Coming Back To You“ daher. Und das obwohl man bei den ersten Textzeilen schon mit den Augen rollt. Schon wieder ein Liebeslied?! Fällt dem Herrn McNEDER nix anderes ein außer über Schallplatten/Musik („Heroes“, „First Love“, „The Plural […]“, „This Guitar“), Liebe („To Be Alone“, „The Taste Of Wine“) und Freunde („Needles“, „Against Me! […]“) zu singen? Der einzige Ausreißer aus diesem monotonen Muster war bisher das eher unbeeindruckende „Wanderlust“. Doch dann kommt der – für den aufmerksamen Hörer – „Plot Twist“. Denn „Coming Back To You“ ist kein wirkliches Liebeslied – naja, eigentlich schon, aber nicht über verflossene Liebschaften oder so einen Schmarrn, sondern über Kalifornien. Diese angenehme und musikalisch exzellente Abwechslung erweitert das Themenfeld der Platte um die Kategorie „Reise“, zu der nun „Wanderlust“ und „Coming Back To You“ zählen. Gefällt sehr, sehr gut!

Das Fazit

Zur Wertung: die A-Seite von „Luck Keeps Us Alive“ streicht gerade mal zwei von fünf Punkten ein, Seite B immerhin schon vier. Das macht im Schnitt summa summarum also drei Punkte. Aufwertend wird hierzu noch die ansprechende Verpackung der Platte gezählt und verhilft DOMINIK McNEDERs Debüt somit zu 3,5 von fünf Punkten. Wir sind jedenfalls schon auf die nächste Scheibe gespannt!

3,5 Punkte rating

Gewinnspiel

Wenn Euch diese ehrliche Rezension nicht abgeschreckt hat, oder Ihr Euch lieber selbst überzeugen wollt, dann habt Ihr JETZT die Chance eine signierte Schallplatte von „Luck Keeps Us Alive“, inklusive 2 DMC NDR-Sticker zu gewinnen. Schickt dazu einfach die richtige Antwort auf die folgende Frage an gewinnspiel@subtext.at:

Wie viele physische Exemplare gibt es von „Luck Keeps Us Alive“?

Einsendeschluss ist der 31. August 2016, 23:59 Uhr (MESZ). Der Gewinner wird benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wurde benachrichtigt.

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.