Photo by Astrid Lasinger

Lake on Fire Festival 2014

Das gemeinnützig organisierte Stoner Rock Festival im idyllischen Waldhausen im unteren Mühlviertel Lake on Fire fand dieses Jahr am 8. und 9. August zum dritten Mal statt. Ein relativ kleines Festival, welches jedoch mit Headlinern wie Red Fang und Colour Haze, internationale Größen der Stoner Rock Szene, punkten konnte.
Der Kulturverein Saitwärts organisiert das Lake on Fire. Soziales Engagement ist bereits seit dem ersten Festival 2012 oberste Priorität des Vereins, so werden jedes Jahr die Erlöse der Veranstaltungen für karitative Zwecke gespendet.

Waldhausen – wo liegt das eigentlich? Nach Grein an der Donau und noch ein paar Kilometer Hügel und Täler – Mühlviertel halt. Die Anreise bis Waldhausen hat sogar problemlos funktioniert, aber irgendwie schien sich der Caravanplatz vor uns zu verstecken. Ein paar Festival-Gäste dürften wohl aus Spaß die Schilder manipuliert haben, aber hier am Land sind die Anrainer äußerst hilfreich und erklären  gern den Weg. Der Carvaanplatz wurde dieses Jahr an einen anderen Ort verlegt, um genug Platz für alle zu schaffen.

Die Besucher eines Stoner Rock Festival sprechen ein ganz anderes Publikum an, als man es sonst so kennt. Das Publikum ist etwas älter und die 16-Jährigen, die zum ersten Mal auf einem Festival sind, fehlen hier. Es ging sehr zivilisiert zu. Niemand fiel einem Nachts in Zelt oder störte großartig alle anderen Festivalbesucher. Selbst der Müll wurde großteils entsorgt und das ohne Müllpfand und Securitys die darauf achteten. Es wurde Gitarre gespielt, gegrillt und gemütlich die heiße Nachmittagssonne genießen.

Am Freitag durfte Sativa Root, eine österreichische Stoner und Doom Rock Band, die Bühne eröffnen. Die Songs der Band sind bei einigen Bands rein instrumental. Die Bühne selbst ist eine Seebühne an einem größerem Teich genannt Nepomukteich. Als Bühnenhintergrund diente das Lake on Fire Motiv des Jahres – halb Mann halb Tintenfisch und ein bisschen was Gott oder Poseidonhaftes – sah sehr gut aus. Als nächstes spielten Grandloom, welche bereits seit 1995 in der Stoner Rock Szene unterwegs sind. Stoned Jesus aus der Ukraine konnten live gut überzeugen und sorgte bereits für einen gut gefüllten Platz vor der Bühne. Dies war ihr erster Auftritt auf einem österreichischen Festival überhaupt – gelungenes Debüt.

Der Headliner des ersten Tages, Red Fang aus den USA, sorgten als nächstes für Stoner/Punk/Sludge Rock. Sie ließen sich von nichts aus der Fassung bringen. Selbst als nach dem dritten Song ein vermutlich betrunkener Festivalbesucher vom Teich auf die Bühne kletterte und für einen kurzen Moment vorne der Strom ausgefallen sein dürfte, gingen sie ganz ruhig von der Bühne. Die Technik hat’s dann kurzerhand gerichtet und sie spielten gewohnt weiter. Die Performance konnte das Publikum überzeugen und war definitiv das Highlight des Abends. Der Abend klang noch mit der Stoner Rock Band The Atomic Bitchwax aus den USA und einem Stoner Rock DJ-Set aus.

Am Samstag begann der Tag heiß und gerade wie man sich es überlegte, aufs Festivalgelände zu gehen, kam ein guter knapp einstündiger Regenguss. Aber man hatte selten das Vergnügen total durchnässte Rocker und Menschen mit der neusten „Müllsackmode“ (ein paar waren fast modisch) anzutreffen.

Am Nachmittag zuvor gab es die traditionelle Jamsession, bei welcher auch Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Danach ging es weiter mit den Artists. Den Beginn machten an diesem Tag Timestone – eine österreichische Fuzz Rock Band. Die Salzburger Go Bananas waren die nächsten mit ihrem doch etwas eigenen Genre – Heavy Banana Psych Rock. Eine Band die erst seit 2013 gemeinsam Psychedelic Rock spielen, waren The Heavy Minds.  Ab denen man sich auch heftige Regenschauer einstellen mussten. Doomina, österreichische Post Rock Band, und Seven that Spells, kroatischer Kraut Rock Musiker, ließen den Abend schließlich zur Nacht werden. The Vintage Caravan, ein dreiköpfige Retro Rock Band aus Island, hatten sichtlich Spaß auf ihrem erstem Festival in Österreich. Das Publikum rockte ebenso mit und die Herren rockten richtig gut ab.

In Trance versetzt wurde man danach von My Sleepig Karma. Die vier Herren verstehen sich bestens auf Instrumental Psychedelic Rock. Zum Grande Finale des Abends und Festivals durfte man sich auf Colour Haze freuen. Die drei Deutschen sind wohl die Antwort, wenn man nach Stoner/Psychedelic Rock in Europa sucht. Wer von gutem Rock noch immer hören wollte, konnte sich bis vier früh weiterhin vom Stoner Rock Austria DJ-Set beschallen lassen.

Das Lake on Fire ist ein absolutes Must-Festival für jeden Stoner Rock Liebhaber oder der es noch werden möchte. Ein Festival in toller Atmosphäre, guter Stimmung, gemütlichen Publikum und definitiv empfehlenswert!